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Die Aufgabenteilung bei der Entwicklung des deutsch-französischen Kampfpanzers präzisiert sich. Die an dem Vorhaben beteiligten Unternehmen KNDS Deutschland und KDNS Frankreich, Rheinmetall und Thales wollen eine Arbeitsgemeinschaft gründen, wie AFP am Montag aus übereinstimmenden Quellen erfuhr. Ziel sei es, "die Herausforderungen des komplexen Multiplattformsystems bestmöglich und mit Synergien zu bewältigen", heißt es in einem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung.
Eine ähnliche Arbeitsgemeinschaft war bereits 2019 für die Vorgängerphase des Vorhabens gegründet worden. Nach Informationen des Bundesverteidigungsministeriums sind Frankreich und Deutschland für jeweils zwei von insgesamt acht "Säulen" zuständig. Die übrigen vier Bereiche stünden unter deutsch-französischer Führung, heißt es auf der Website des Ministeriums.
Dazu zählt insbesondere die Säule 2, die die Entwicklung von Kanone, Turm und Munition umfasst. Diese ist von der Industrie beider Länder besonders begehrt: Rheinmetall sähe gerne seine 130mm-Kanone eingebaut, Nexter hingegen seine 140mm-Kanone.
Deutschland übernimmt demnach die Führung bei der Plattform mit dem Fahrgestell und der automatisierten Navigation (Säule 1) sowie Schutz und Drohnenabwehr (Säule 7). Frankreich ist für die Bewaffnung mit Lenkflugkörpern und die Sensorik zuständig. Die übrigen Arbeitsbereiche, darunter das Kommunikationssystem und die Logistik stehen unter gemischter Führung.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein französischer Kollege Sébastien Lecornu hatten am Freitag in Paris eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine hälftige Aufgabenverteilung zwischen den Rüstungsunternehmen beider Länder festlegt. Pistorius nannte dies einen "weiteren wichtigen Meilenstein".
Es gehe nicht um die Weiterentwicklung der aktuellen Panzer, sondern um mehrere "miteinander vernetzte Gefechtsfahrzeuge", die teils unbemannt seien. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bedeute einen "deutlichen qualitativen Fähigkeitsvorsprung", betonte Pistorius.
Der Vertrag soll Ende des Jahres fertig sein und im kommenden Jahr den Parlamenten vorgelegt werden. Mittelfristig solle das Vorhaben auch weiteren Partnern offenstehen, etwa Italien.
Deutschland und Frankreich hatten das Vorhaben bereits 2017 auf den Weg gebracht. Es hatte sich verzögert, weil es Spannungen mit Blick auf das geistige Eigentum und mit den damit verbundenen Exportmöglichkeiten gab. Ursprünglich sollte das neue System 2035 einsatzbereit sein, inzwischen ist von 2040 die Rede.
F.E.Ackermann--NZN