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US-Präsident Joe Biden hat Ägypten und Katar aufgefordert, Druck auf die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zur Freilassung von Geiseln im Rahmen der Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen auszuüben. Beide Länder sollten alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Freilassung von von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen, erklärte das Weiße Haus am Montag (Ortszeit). Dies sei das einzige Hindernis für eine sofortige Feuerpause. Katar und Ägypten sind gemeinsam mit den USA wichtige Vermittlerländer in dem Konflikt.
Den Angaben zufolge telefonierte Biden mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi über den Vorschlag, der derzeit auf dem Tisch liege. Vertreter Ägyptens, Katars und der Hamas hatten sich am Montag in Kairo getroffen, eine Reaktion der islamistischen Palästinenserorganisation auf den Vorschlag steht noch aus.
Aus Kreisen, die der Hamas nahestehen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass die Delegation der radikalislamischen Organisation Kairo Richtung Doha verlassen habe - dort befindet sich das politische Büro der Hamas. Es solle "so schnell wie möglich" eine Antwort der Hamas geben.
US-Außenminister Antony Blinken hatte sich am Montag "hoffnungsvoll" gezeigt, dass die Hamas einem Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zustimmt. Der Vorschlag sei von israelischer Seite "außerordentlich großzügig", sagte er bei einem Besuch in Riad.
Der britische Außenminister David Cameron erklärte, der Vorschlag sehe eine 40-tägige Feuerpause vor. Der Hamas sei ein "sehr großzügiges Angebot einer 40 Tage andauernden Feuerpause" und der Freilassung von "möglicherweise tausenden palästinensischen Häftlingen" im Gegenzug für die verbleibenden Geiseln aus Israel unterbreitet worden.
Die Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung von Hamas-Geiseln laufen bereits seit Monaten. Im Rahmen der bislang einzigen von den USA, Katar und Ägypten vermittelten Einigung zwischen Israel und der Hamas waren Ende November während einer einwöchigen Feuerpause rund hundert Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Angriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Nach israelischen Angaben wurden dabei rund 1170 Menschen getötet sowie etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 129 Menschen sollen sich laut Israel nach wie vor im Gazastreifen befinden, 34 von ihnen sollen nach Einschätzung des Militärs tot sein.
Als Reaktion auf den Überfall der Hamas geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 34.400 Menschen getötet.
D.Graf--NZN