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Wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu Israel angekündigt. "Morgen werden die diplomatischen Beziehungen zum Staat Israel abgebrochen", sagte Petro am Mittwoch in einer Rede vor Anhängern in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
Den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete Petro als "genozidal", einen Völkermord begehend. Bereits am 20. Februar hatte der linksgerichtete Präsident Israel einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen.
Petro hatte daraufhin den Kauf von Waffen aus Israel gestoppt, das bis dahin zu den wichtigsten Ausrüstern für die Sicherheitskräfte des südamerikanischen Landes zählte. Gemeinsam mit dem Nachbarland Brasilien unterstützt Kolumbien das von Südafrika gegen Israel angestrengte Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die Kläger werfen dem Land einen Bruch der Völkermordkonvention von 1948 vor.
Der Gazakrieg hatte am 7. Oktober mit dem Überfall der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel begonnen. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte israelische Ortschaften überfallen und nach israelischen Angaben mehr als 1170 Menschen getötet. Zudem verschleppte sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.
Israel kündigte als Reaktion die Vernichtung der Hamas an und geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bislang mehr als 34.500 Menschen getötet.
E.Schneyder--NZN