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In der Demokratischen Republik Kongo sind mehrere Menschen bei Explosionen in einem Vertriebenenlager im Osten des Landes getötet worden. Nach Angaben von Augenzeugen fielen am Freitag "Bomben" auf Hütten nahe der Stadt Goma, in denen Vertriebene untergebracht waren. Der Ursprung der Explosionen war zunächst nicht eindeutig geklärt. In der Region bekämpfen sich seit Monaten Regierungseinheiten und Rebellen der Bewegung 23. März (M23).
"Ich habe neun Leichen gesehen, die vor mir lagen", darunter mehrere Kinder, sagte Dédesi Mitima, Vorsteher des Viertels Lac Vert der Nachrichtenagentur AFP. Aus Krankenhauskreisen hieß es, es seien 32 Verletzte und vier Leichen entgegengenommen worden. Ein Vertreter der "Sicherheitspolizei" in den Vertriebenenlagern der Region sprach von zehn Toten.
Zeugenaussagen zufolge hatten die in der Nähe des Lagers stationierten Regierungstruppen die Rebellen auf weiter westlich gelegenen Hügeln seit dem frühen Morgen bombardiert. Einem zivilgesellschaftlichen Vertreter vor Ort zufolge "schlug die M23 mit wahlloser Bombardierung zurück".
Regierungssprecher Patrick Muyaya beschuldigte "die ruandische Armee und ihre terroristischen Unterstützer der M23" im Onlinedienst X, für den Anschlag verantwortlich zu sein. "Horror in seiner schlimmsten Form! Eine Bombe auf Zivilisten, Tote, Kinder! Ein weiteres Kriegsverbrechen", schrieb Muyaya.
Goma liegt in der Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Ruanda, wo die Kämpfe zwischen der M23 und den Regierungstruppen seit Monaten andauern. Nach Angaben Kinshasas, der Vereinten Nationen und westlicher Staaten unterstützt das Nachbarland Ruanda die M23, was die Regierung bestreitet.
Die Hütten befanden sich an einer Straße, die die Provinzhauptstadt Goma mit der rund 20 Kilometer entfernten, strategisch wichtigen Stadt Sake verbindet. Die Kämpfe um Sake eskalierten Anfang Februar.
Der an Bodenschätzen reiche Osten der DR Kongo ist seit den Kriegen der 1990er Jahren in der Region von Gewalt geprägt. Ende 2021 flammten die Konflikte wieder auf, als die m23-Rebellen begannen, weite Teile des Landes zu erobern.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in der DR Kongo auf der Flucht, davon allein 2,5 Millionen in der Provinz Nord-Kivu.
M.J.Baumann--NZN