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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen und auf das Selbstverteidigungsrecht seines Landes gepocht. "Kein noch so großer Druck, kein Beschluss eines internationalen Forums wird Israel davon abhalten, sich zu verteidigen", sagte Netanjahu am Sonntag anlässlich einer Zeremonie zum Holocaust-Gedenktag in der Gedenkstätte Yad Vashem. Er verurteilte einen "Vulkan des Antisemitismus", der auf der ganzen Welt ausbreche.
Sollte Israel gezwungen sein "alleine zu stehen, wird Israel alleine stehen", betonte Netanjahu. Mit Verweis auf die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Deutschland im Zweiten Weltkrieg sagte der israelische Regierungschef: "Heute stehen wir erneut Feinden gegenüber, die auf unsere Zerstörung aus sind."
Die Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen, etwa bei den Protesten an Universitäten in den USA und anderswo, seien nicht auf das Handeln Israels zurückzuführen, "sondern weil wir existieren, (...) weil wir Juden sind", argumentierte Netanjahu. Israel werde "unsere völkermordenden Feinde besiegen. Nie wieder ist jetzt!"
Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurde durch den beispiellosen Angriff der Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mehr als 34.600 Menschen getötet.
Wegen ihres Vorgehens im Gazastreifen sieht sich die israelische Regierung internationaler Kritik ausgesetzt, unter anderem durch ihren wichtigsten Verbündeten USA.
E.Schneyder--NZN