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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bei der Ärzteschaft für die geplanten Reformen im Gesundheitswesen geworben. Das Gesundheitssystem befinde sich derzeit "in einer Zeitenwende", sagte Lauterbach am Dienstag beim 128. Deutschen Ärztetag in Mainz. Es gebe viele offene Baustellen. Die Mitarbeit der Ärzteschaft sei bei den Reformen notwendig.
Lauterbach nannte unter anderem die Pläne für eine stärkere Spezialisierung von Kliniken, die Notwendigkeit der Entbürokratisierung und Digitalisierung im Gesundheitswesen, die Stärkung der medizinischen Forschung und die Krankenhausreform.
Die Krankenhausreform soll die Finanzierung der Kliniken durch eine Abkehr vom System der Fallpauschalen neu regeln und durch eine stärkere medizinische Spezialisierung die Qualität der Behandlung erhöhen. Die Reform ist jedoch umstritten und stößt bei Verbänden auf Widerstand. Insgesamt arbeite das Bundesgesundheitsministerium an 15 Gesetzen, "in einer ganz kritischen Phase" seien, sagte Lauterbach.
Zugleich seien mehr Medizinstudienplätze nötig. "Wir haben es versäumt, junge Ärzte auszubilden", sagte der Minister. In den kommenden zehn bis 15 Jahren würden daher rund 50.000 Ärzte fehlen. Im Gegenzug arbeiteten bereits 64.000 Mediziner in Deutschland, die nicht hier geboren seien und in ihren Ländern fehlten. "Das kann so nicht weitergehen."
Auf dem Ärztetag beraten noch bis zum Freitag rund 250 Delegierte über berufspolitische und gesundheitspolitische Themen, unter anderem die Krankenhausreform, die Reform des Medizinstudiums sowie weitere aktuelle Gesetzesinitiativen.
T.Furrer--NZN