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Die Weltbank bereitet ein Hilfspaket in Höhe von 170 Milliarden Dollar (157 Milliarden Euro) vor, um armen Ländern bei der Bewältigung einer Vielzahl globaler Krisen zu helfen. "Ich bin sehr besorgt um die Entwicklungsländer", sagte Weltbank-Präsident David Malpass am Montag zum Auftakt der Frühjahrstagung seines Instituts vor Journalisten. Der Ukraine-Krieg verschärfe die Preissteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Düngemitteln. US-Finanzministerin Janet Yellen kündigte an, eine Reihe von Sitzungen im Rahmen eines G20-Finanzministertreffens zu boykottieren, sollten russische Vertreter ebenfalls präsent sein.
Der neue Finanzrahmen über 170 Milliarden Dollar soll laut Malpass eine Laufzeit von 15 Monaten haben und auf dem 157 Milliarden schweren Corona-Hilfsfonds der Weltbank aufbauen, der im Juni des vergangenen Jahres ausgelaufen war. Ziel sei es, rund 50 Milliarden Dollar aus dem Paket in den kommenden drei Monaten bereitzustellen.
Malpass warnte vor den Auswirkungen von hoher Staatsverschuldung und Inflation für das globale Wachstum. Die Weltbank rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Wachstum von 3,2 Prozent. Im Januar hatte sie noch ein Wachstum von 4,1 Prozent prognostiziert.
60 Prozent der ärmsten Länder der Welt befänden sich bereits in einer Schuldenkrise oder seien davon bedroht, sagte Malpass. In der vergangenen Woche hatte der Weltbank-Präsident Verbesserungen beim gemeinsamen Rahmen der G20 zur Umschuldung gefordert.
Die Finanzminister der G20 kommen am Mittwoch am Rande der Frühjahrstagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington zusammen. Erwartet wird, dass auch Vertreter Russlands per Videokonferenz an einigen der Sitzungen im Rahmen des G20-Treffens teilnehmen.
Ein ranghoher Vertreter des US-Finanzministeriums kündigte am Montag an, dass Ministerin Yellen in diesem Fall diesen Sitzungen fernbleiben werde. Wie aus französischen Regierungskreisen verlautete, erwägen auch Vertreter anderer Industrienationen einen Boykott der Sitzungen mit russischen Vertretern.
Den Angaben aus Washington zufolge will sich Yellen zudem für mehr wirtschaftlichen Druck auf Russland einsetzen. Der Ukraine-Krieg zeige, dass "die größten Wirtschaftsnationen der Welt zusammenstehen müssen, um die internationale Ordnung zu verteidigen und Frieden und Wohlstand zu schützen", hieß es aus dem Ministerium.
F.E.Ackermann--NZN