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Bei der Präsidentenwahl in Litauen ziehen einem Vertreter der Wahlbehörde zufolge Amtsinhaber Gitanas Nauseda und Regierungschefin Ingrida Simonyte in die Stichwahl ein. Laut dem Ergebnis nach Auszählung fast aller abgegeben Stimmen entfielen 46 Prozent auf Nauseda, der damit an der für einen Sieg in der ersten Runde erforderlichen absoluten Mehrheit scheiterte. Simonyte erhielt demnach 16 Prozent der Stimmen.
Der rechtspopulistische Rechtsanwalt Ignas Vegele, dem ebenfalls gute Chancen eingeräumt worden waren, scheiterte am Einzug in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Diese findet findet am 26. Mai statt. Regierungschefin Simonyte war bereits 2019 in einer Stichwahl gegen Nauseda angetreten und damals unterlegen.
Im politischen System Litauens bestimmt der Präsident gemeinsam mit der Regierung die Außenpolitik. Zudem nimmt er an den Gipfeltreffen der EU und der Nato teil, deren Mitglied das baltische Land ist. Bei der Besetzung der höchsten Staatsämter muss er die Regierung und das Parlament konsultieren.
Litauen und die beiden anderen Baltenstaaten Lettland und Estland fürchten, auch sie könnten von Russland ins Visier genommen werden, da Präsident Wladimir Putin sie als Teil der russischen "Einflusssphäre" betrachtet. Die ehemaligen Sowjetrepubliken sind seit 2004 Teil der EU und der Nato.
D.Graf--NZN