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Unbekannte haben in das Grab des im Dezember gestorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble ein mehr als ein Meter tiefes Loch gegraben. Sie gelangten jedoch nicht bis zum Sarg, wie Staatsanwaltschaft und Polizei im baden-württembergischen Offenburg am Montag mitteilten. Es wurden Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe eingeleitet. Politikerinnen und Politiker in Berlin reagierten mit Abscheu auf den Vorfall und forderten harte Strafen für die Täter.
Der an Weihnachten gestorbene Schäuble war Anfang Januar auf dem Waldbachfriedhof in seiner Heimatstadt Offenburg beigesetzt worden. Am Montagmorgen bemerkten städtische Mitarbeiter aufgeworfene Erde auf dem Grab. Den Ermittlungen zufolge hatten Unbekannte ein trichterförmiges Loch von rund 1,20 Meter Tiefe gegraben.
In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft übernahm der kriminalpolizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Offenburg die Ermittlungen. Zu möglichen Hintergründen lagen den behörden zufolge zunächst keine Erkenntnisse vor. Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Beobachtungen machten.
"Das Grab von Wolfgang Schäuble zu schänden, ist eine widerwärtige Straftat", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser der "Bild". Wolfgang Schäuble sei "einer der bedeutendsten Demokraten unserer Republik" gewesen und habe "sein ganzes Leben in den Dienst unseres Landes gestellt", sagte die Ministerin. "Wer meint, dieses Andenken beschmutzen und beschädigen zu können, begeht eine niederträchtige Straftat, die hart verfolgt werden muss."
Auch Schäubles Nachfolgerin an der Spitze des Bundestags, Bärbel Bas (SPD), zeigte sich "zutiefst erschüttert und traurig" über den Vorfall. Es sei "unerträglich, dass es offenbar Menschen gibt, die Wolfgang Schäubles Grab schänden und seine Totenruhe stören", erklärte die Bundestagspräsidentin. "Es besorgt mich sehr, wenn einzelne Teile der Gesellschaft solche Zeichen von Verrohung zeigen", fügte sie hinzu.
M.J.Baumann--NZN