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Schiffe der chinesischen Küstenwache haben am Mittwoch die Verfolgung von zivilen philippinischen Booten aufgenommen, die in ein von beiden Seiten beanspruchtes Gebiet im Südchinesischen Meer fuhren. Die drei klar als chinesische Küstenwache erkennbaren Schiffe fuhren in Sichtweite des philippinischen Konvois und gaben Warnungen per Funk aus, wie der Sprecher der philippinischen Boote, Emman Hizon, mitteilte. Die philippinischen Fischerboote näherten sich dem von China kontrollierten Scarborough-Riff und setzten Bojen aus, um ihr Recht auf das Gebiet geltend zu machen, wie AFP-Journalisten beobachteten.
In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen philippinischen und chinesischen Schiffen in der umstrittenen Region gekommen. So hatte die chinesische Küstenwache erst vor zwei Wochen in demselben Gebiet mit Wasserwerfern auf zwei philippinische Regierungsboote geschossen.
Die philippinischen Zivilisten waren nun am Morgen mit fünf Fischkuttern von einem Hafen im Norden ihres Landes gestartet, begleitet von einer Reihe von Auslegerbooten. Die etwa 200 Menschen an Bord schwenkten Nationalflaggen und riefen "Die Philippinen gehören uns, China raus!", später verteilten sie Hilfsgüter wie Lebensmittel und Treibstoff an philippinische Fischer, wie AFP-Reporter weiter berichteten. Auf hoher See wurde der Konvoi von einem Schiff der philippinischen Küstenwache begleitet. "WPS gehört uns" stand auf den Bojen - dabei steht WPS für Westphilippinische See, wie Manila das Gebiet des südchinesischen Meeres nennt.
"Die Chinesen haben uns vertrieben. Das passiert immer, wenn wir versuchen, zum Scarborough-Riff zu fahren", sagte Fischer Jay-ar Hilig der Nachrichtenagentur AFP. Manche der Fischer bleiben oft wochenlang auf See. Zunächste befanden sich keine chinesischen Schiffe in der Nähe, als die Hilfsgüter ausgegeben wurden, wie die AFP-Reporter an Bord des philippinischen Küstenwache-Schiffs berichteten. Erst später kam die chinesischen Küstenwache dazu. Das Scarborough-Riff wird auf den Philippinen Panatag-Riff genannt.
In Peking bekräftigte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, China habe die "unbestreitbare Souveränität" über das Scarborough-Riff. Den Phillipinen drohte er mit "Gegenmaßnahmen", falls die chinesische Oberhoheit verletzt werde.
Der Organisator des philippinischen Konvois, Edicio Dela Torre, sagte am Mittwoch: "Bei dieser zivilen Versorgungsmission geht es nicht nur um die Lieferung von Gütern, sondern auch darum, unsere Präsenz und unsere Rechte in unseren eigenen Gewässern zu bekräftigen."
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Das fischreiche Scarborough-Riff liegt etwa 240 Kilometer entfernt von der philippinischen Hauptinsel Luzon und fast 900 Kilometer von der nächsten chinesischen Insel Hainan.
M.J.Baumann--NZN