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Die Zahl der Toten bei den Ausschreitungen im französischen Überseegebiet Neukaledonien ist auf fünf gestiegen. Ein Gendarm sei durch einen versehentlichen Schuss eines Kollegen getötet worden, teilte das französische Innenministerium am Donnerstag mit. Die Gendarme seien im Einsatz gewesen, hieß es weiter. Bereits am Mittwoch war ein Gendarm bei den Unruhen in Neukaledonien getötet worden.
Premierminister Gabriel Attal rief alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. "Es wird alles getan, damit die Einwohner von Neukaledonien wieder Ruhe und Ordnung vorfinden", schrieb Attal nach einer Krisensitzung am Vormittag im Onlinedienst X. Dies sei die Voraussetzung für einen Dialog, fügte er hinzu.
Präsident Emmanuel Macron bot den Vertretern der örtlichen Behörden von Neukaledonien einen Austausch per Videokonferenz an.
Unterdessen wies das Russland nahestehende Aserbaidschan Vorwürfe der französischen Regierung zurück, die Proteste in Neukaledonien zu befeuern. "Wir dementieren jede Verbindung zwischen den Anführern des Kampfes für die Freiheit Neukaledoniens und Aserbaidschan", erklärte das Außenministerium in Baku. Dies seien "unverschämte" Anschuldigungen.
Der französische Innenminister Gérald Darmanin hatte zuvor eine mutmaßliche Einmischung Aserbaidschans angeprangert. "Ein Teil der Unabhängigkeitsbefürworter hat einen Deal mit Aserbaidschan geschlossen", sagte er dem Sender France 2.
In den vergangenen drei Nächten hatte es in Neukaledonien heftige Unruhen gegeben. Hintergrund der Proteste ist eine Verfassungsreform, die das Wahlrecht bei den Provinzwahlen ausweitet.
Die Befürworter einer Unabhängigkeit von Frankreich befürchten, dass damit der Einfluss der ursprünglichen Bevölkerung schwinden könnte. In dem Überseegebiet leben etwa 300.000 Menschen.
E.Leuenberger--NZN