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Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist kommende Woche erneut in die Ukraine. Am Dienstag besucht er die Atomruine Tschernobyl, wie die UN-Organisation am Freitag mitteilte. Ein Expertenteam der IAEA werde unter anderem Strahlungsmessungen vornehmen und Fernüberwachungssysteme reparieren, die Daten an die Zentrale der IAEA in Wien senden.
Die russischen Streitkräfte hatten am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine, die Kontrolle über die Atomruine von Tschernobyl übernommen. Ende März zogen sie sich von dem Gelände wieder zurück.
Grossi war angesichts der Sorgen um die Sicherheit der ukrainischen Reaktoren bereits Ende März in die Ukraine gereist. "Der militärische Konflikt stellt eine beispiellose Gefahr für die Kraftwerke und andere Anlagen des Landes dar", erklärte er damals.
Die Ukraine verfügt über vier aktive Atomkraftwerke mit 15 Reaktoren sowie mehrere Atommüll-Lager. Das Akw Saporischschja ist weiterhin von russischen Truppen besetzt. Beim dem russischen Angriff auf die Anlage war im März ein Brand auf dem Kraftwerksgelände ausgelöst worden.
Im Atomkraftwerk Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet. Das Kraftwerk ist seither stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern. Unter der Kontrolle der russischen Truppen war die Stromversorgung der Anlage aber mehrfach unterbrochen.
A.Wyss--NZN