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In Island wird die Geschäftsfrau Halla Tomasdottir neue Präsidentin des Landes. Nach dem am Sonntag veröffentlichten Endergebnis der Wahl kam die 55-Jährige auf 34,3 Prozent der Stimmen und lag damit deutlich vor der ehemaligen Regierungschefin Katrin Jakobsdottir, die auf 25,5 Prozent der Stimmen kam. Das Präsidentenamt hat in Island eine vorwiegend repräsentative Funktion, dient aber als Garant für die Verfassung und die nationale Einheit.
Ex-Regierungschefin Jakobsdottir gestand ihre Niederlage ein und beglückwünschte ihre Rivalin. "Ich gratuliere ihr und ich weiß, dass sie eine gute Präsidentin sein wird", sagte die 48-Jährige, die im April ihren Posten als Regierungschefin niedergelegt hatte, um für das Präsidentenamt zu kandidieren.
Tomasdottir ist Gründerin von Audur Capital, einer seit 2007 bestehenden Investmentgesellschaft zur Förderung weiblicher Werte im Finanzsektor. Zudem ist sie Geschäftsführerin von The B Team, einer von dem britischen Milliardär Richard Branson gegründeten gemeinnützigen Organisation, die sich auf die Förderung von Themen wie den Klimaschutz spezialisiert hat.
Nach Vigdis Finnbogadottir, die 1980 weltweit als erste Frau demokratisch an die Spitze eines Landes gewählt wurde, wird Tomasdottir nun die zweite Präsidentin in Island sein. Insgesamt hatten sich 13 Kandidaten um das höchste Amt in dem Inselstaat im Nordwesten Europas beworben, darunter auch ein Professor für Politikwissenschaft und ein Komiker.
Als Favoritin bei der Wahl galt zunächst Jakobsdottir, die sich allerdings gegen Kritik wehren musste, zu politisch für die Rolle der Präsidentin zu sein. Die neue Präsidentin wird ihr Amt am 1. August antreten und dem populären Amtsinhaber Gudni Johannesson nachfolgen, der seit 2016 amtierte.
In Island mit seinen rund 380.000 Einwohnern gilt das Staatsoberhaupt als Garant für die Verfassung und die nationale Einheit. Das Staatsoberhaupt hat auch das Recht, ein Veto gegen Gesetzesvorhaben einzulegen oder per Referendum darüber abstimmen zu lassen. Kandidieren kann jeder, der 1500 Unterschriften für sich gesammelt hat.
In den vergangenen Monaten sorgte der im Nordatlantik gelegene Inselstaat wegen mehrerer Vulkanausbrüche für Schlagzeilen. Jakobsdottir war bescheinigt worden, das damit verbundene Krisenmanagement gut gemeistert zu haben.
W.F.Portman--NZN