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Angesichts der verstärkten Kämpfe in der ostukrainischen Region Donezk haben ukrainische Behörden angeordnet, Kinder und ihre Eltern oder Betreuer aus mehreren Städten und Ortschaften verlegen zu lassen. Der Gouverneur von Donezk, Wadim Filaschkin, nannte in seiner am Donnerstag über Online-Netzwerke verbreiteten Ankündigung unter anderem die Kleinstadt Lyman, das Dorf Prohres und weitere Ortschaften nahe der Front.
"Die Sicherheitslage in der Region verschlechtert sich ständig und die Intensität des Beschusses nimmt zu", fügte Filaschkin an. Die Teilevakuierung sei eine "wichtige Entscheidung mit dem vorrangigen Ziel, die Leben unserer Kinder zu retten". Filaschkin zufolge wurden am Mittwoch bereits 217 Menschen verlegt, darunter 61 Kinder.
Zuvor hatte der Gouverneur den Tod einer 59-jährigen Frau bei russischem Beschuss in der ebenfalls in der Region Donezk gelegenen Kleinstadt Tschassiw Jar gemeldet. Drei weitere Menschen seien am Donnerstag bei russischen Angriffen verletzt worden. Weitere zwei Zivilisten wurden demnach am Mittwoch bei russischen Angriffen getötet.
Russland hatte im September 2022 die Annexion von Donezk und drei weiteren ukrainischen Regionen verkündet, ohne diese jedoch vollständig militärisch zu kontrollieren. Die Ukraine hatte bereits in den ersten Wochen des russischen Angriffskriegs gegen das Land die Bewohner von Donezk zum Verlassen der Region aufgelassen, diese Anordnung jedoch nicht durchgesetzt.
Aufgrund der russischen Offensive in der nordostukrainischen Region Charkiw hatte die Ukraine im Mai zahlreiche Kräfte von anderen Frontabschnitten dorthin verlegen müssen. In der Region Donezk gelang es der russischen Armee, seit der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Awdijiwka weiter nach Westen vorzurücken. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge ist ein großer Teil der russischen Streitkräfte inzwischen in die Region Donezk vorgerückt.
R.Schmid--NZN