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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer Ausweitung des russischen Angriffskriegs gewarnt. "In den 30er Jahren hat Hitler eine Grenze nach der anderen überschritten. Putin macht es ganz genau so", sagte Selenskyj vor den Abgeordneten der französischen Nationalversammlung am Freitag in Paris. "Wir sehen bereits, wie die Aggression sich ausbreitet auf die baltischen Staaten, Polen und den Balkan", sagte Selenskyj.
Die russische Führung werde "einen Weg finden, um Europa zu destabilisieren", fügte er hinzu. Der russische Präsident Wladimir Putin nutze das "Arsenal des vergangenen Jahrhunderts", Seeblockaden und die massive Entführung von Kindern, um sie umzuerziehen. "Er erpresst die ganze Welt, damit alle Angst vor ihm haben", sagte der ukrainische Präsident.
Selenskyj dankte Frankreich für die bereits geleistete und zugesagte Unterstützung. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Vorabend angekündigt, der Ukraine eine ungenannte Zahl von Kampfjets vom Typ Mirage 2000-5 zu überlassen und ukrainische Piloten dafür in Frankreich auszubilden.
Der ukrainische Präsident bekräftigte seinen Appell, die Hilfe fortzusetzen. "Alles, was wir brauchen, ist: nicht alleine zu sein", sagte er. Nötig sei eine "effiziente, ausreichende und lange anhaltende Unterstützung". "Ihre Kampfflugzeuge, die von ukrainischen Piloten geflogen werden, werden beweisen, dass Europa stärker ist als das Böse, das es bedroht", erklärte Selenskyj.
Die Ukraine habe eine "Schlüsselfunktion für die Sicherheit Europas", fügte er hinzu. Der ukrainische Präsident zeigte sich hoffnungsvoll mit Blick auf die geplante Friedenskonferenz in der Schweiz, an der Macron und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnehmen wollen. Sie könne ein "gerechtes Ende des Krieges näherbringen", betonte Selenskyj.
Der ukrainische Präsident wollte anschließend mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu weitere Verträge unterzeichnen. Frankreich hatte bereits angekündigt, mit 650 Millionen Euro an Krediten und Spenden den Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine zu unterstützen. Das deutsch-französische Rüstungsunternehmen KNDS will zudem eine Filiale in der Ukraine aufbauen.
Gegen Mittag sollte Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen. Macron will Selenskyj um 17.30 Uhr im Elysée-Palast empfangen. Selenskyj war am Donnerstag zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie eingeladen gewesen.
O.Krasniqi--NZN