SDAX
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Bei der Europawahl in Österreich ist die rechtspopulistische FPÖ stärkste Kraft geworden - zum ersten Mal bei einer bundesweiten Abstimmung. Trendprognosen zufolge kam die FPÖ am Sonntag auf 27 Prozent. Die regierende konservative Österreichische Volkspartei (ÖVP) lag demnach mit gut 23 Prozent Kopf-an-Kopf mit der sozialdemokratischen SPÖ. Die österreichischen Grünen - die in Wien mit der ÖVP regieren - landeten bei 10,5 Prozent und lagen gleichauf mit den liberalen Neos.
Im neuen EU-Parlament käme die FPÖ demnach auf sechs Sitze und damit doppelt so viel wie bisher. Bei der Europawahl 2019 hatte die ÖVP mit einem Rekordergebnis von 34,5 Prozent auf Platz eins gelegen - vor der SPÖ mit knapp 24 Prozent. Die FPÖ landete damals noch auf dem dritten Platz mit 17 Prozent.
Die Europawahl 2019 stand in Österreich unter dem Eindruck des Ibiza-Skandals, die FPÖ erlitt damals allerdings nur leichte Verluste. Ein heimlich auf der spanischen Insel Ibiza gedrehtes Video hatte gezeigt, wie der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache von der FPÖ vor der Parlamentswahl 2017 einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte im Gegenzug für Wahlhilfe Staatsaufträge in Aussicht stellte. Es folgten Ermittlungen gegen mehrere Politiker, die Regierung des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) wurde zu Fall gebracht.
A.Ferraro--NZN