Zürcher Nachrichten - Frankreich startet nach Wahlerfolg der Rechtspopulisten in extrem kurzen Wahlkampf

EUR -
AED 3.963685
AFN 71.967032
ALL 98.47016
AMD 418.518318
ANG 1.948824
AOA 981.007675
ARS 1066.267347
AUD 1.63687
AWG 1.94248
AZN 1.829919
BAM 1.954018
BBD 2.183286
BDT 129.232142
BGN 1.955096
BHD 0.406588
BIF 3140.315988
BMD 1.079156
BND 1.428052
BOB 7.473254
BRL 6.160853
BSD 1.081304
BTN 90.921381
BWP 14.456343
BYN 3.539072
BYR 21151.454233
BZD 2.179812
CAD 1.499287
CDF 3075.594067
CHF 0.937895
CLF 0.037108
CLP 1023.914364
CNY 7.695895
CNH 7.682829
COP 4671.66558
CRC 556.935315
CUC 1.079156
CUP 28.597629
CVE 110.164532
CZK 25.293278
DJF 192.554766
DKK 7.461164
DOP 65.11398
DZD 144.057938
EGP 52.636473
ERN 16.187337
ETB 131.491878
FJD 2.426212
FKP 0.825737
GBP 0.833178
GEL 2.935216
GGP 0.825737
GHS 17.379151
GIP 0.825737
GMD 74.999969
GNF 9325.544695
GTQ 8.365371
GYD 226.253661
HKD 8.386023
HNL 27.26036
HRK 7.434337
HTG 142.355664
HUF 404.046697
IDR 16981.704029
ILS 4.035628
IMP 0.825737
INR 90.729997
IQD 1416.707986
IRR 45437.856013
ISK 149.106821
JEP 0.825737
JMD 171.29632
JOD 0.765015
JPY 165.518763
KES 139.211249
KGS 92.595092
KHR 4391.547346
KMF 490.962202
KPW 971.240002
KRW 1495.094918
KWD 0.330632
KYD 0.901178
KZT 526.04026
LAK 23755.00565
LBP 96842.880939
LKR 317.565971
LRD 207.640635
LSL 19.09049
LTL 3.186467
LVL 0.65277
LYD 5.208719
MAD 10.67856
MDL 19.412296
MGA 4982.947717
MKD 61.472672
MMK 3505.056035
MNT 3666.971534
MOP 8.654987
MRU 43.036365
MUR 49.889452
MVR 16.575859
MWK 1874.998911
MXN 21.57778
MYR 4.704579
MZN 68.968428
NAD 19.090225
NGN 1773.333782
NIO 39.789657
NOK 11.873676
NPR 145.459516
NZD 1.808498
OMR 0.415199
PAB 1.081424
PEN 4.060797
PGK 4.327612
PHP 62.95253
PKR 300.176846
PLN 4.35172
PYG 8654.225355
QAR 3.944103
RON 4.974929
RSD 116.933439
RUB 104.990467
RWF 1462.417234
SAR 4.05318
SBD 9.012093
SCR 14.259542
SDG 649.11088
SEK 11.468804
SGD 1.428808
SHP 0.825737
SLE 24.550755
SLL 22629.354689
SOS 617.973428
SRD 36.745798
STD 22336.346837
SVC 9.46237
SYP 2711.411683
SZL 19.081653
THB 36.44304
TJS 11.50931
TMT 3.777045
TND 3.35484
TOP 2.527493
TRY 37.011374
TTD 7.347197
TWD 34.632812
TZS 2943.656668
UAH 44.715362
UGX 3966.382726
USD 1.079156
UYU 45.008953
UZS 13859.488811
VEF 3909298.680624
VES 44.236119
VND 27405.701836
VUV 128.11958
WST 3.022914
XAF 655.292589
XAG 0.031992
XAU 0.000397
XCD 2.916473
XDR 0.814274
XOF 655.292589
XPF 119.331742
YER 270.166443
ZAR 19.110749
ZMK 9713.693197
ZMW 28.630889
ZWL 347.487736
  • Goldpreis

    -0.8000

    2753.8

    -0.03%

  • EUR/USD

    -0.0006

    1.0797

    -0.06%

  • DAX

    20.5900

    19463.59

    +0.11%

  • MDAX

    117.3600

    27259.56

    +0.43%

  • SDAX

    32.1100

    13834.31

    +0.23%

  • TecDAX

    6.5700

    3420.43

    +0.19%

  • Euro STOXX 50

    7.6400

    4943.09

    +0.15%

Frankreich startet nach Wahlerfolg der Rechtspopulisten in extrem kurzen Wahlkampf
Frankreich startet nach Wahlerfolg der Rechtspopulisten in extrem kurzen Wahlkampf / Foto: Ludovic MARIN - AFP

Frankreich startet nach Wahlerfolg der Rechtspopulisten in extrem kurzen Wahlkampf

Einen Tag nach der EU-Wahl ist Frankreich direkt in den nächsten Wahlkampf gestartet: Nach der überraschenden Ankündigung von Neuwahlen stellten die Parteien am Montag die ersten Weichen für die Abstimmung über das neue Parlament am 30. Juni. Die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN), die bei der Europawahl am Sonntag einen klaren Sieg errungen hatte, zieht mit ihrem Vorsitzenden Jordan Bardella an der Spitze in den Wahlkampf. Das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron will hingegen alles daran setzen, um einen erneuten Wahlerfolg der Rechtspopulisten zu verhindern.

Textgröße:

Macrons Liste Renaissance hatte bei der Europawahl am Sonntag eine heftige Wahlschlappe erlitten. Sie kam nach Auszählung aller Wahlbüros auf 14,6 Prozent der Stimmen, nicht einmal halb so viele wie die Rechtspopulisten des Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) mit ihren 31,5 Prozent. Die Sozialisten liegen mit 13,8 Prozent weniger als einen Punkt hinter dem Präsidentenlager.

Macron rief daraufhin völlig überraschend Neuwahlen für das Parlament am 30. Juni und damit kurz vor den Olympischen Spielen in Frankreich aus. "Ich vertraue auf die Fähigkeit des französischen Wahlvolks, die beste Wahl für sich und für die künftigen Generationen zu treffen", schrieb Macron am Montagmorgen im Onlinedienst X.

RN-Fraktionschefin Marine Le Pen, die 2027 erneut als Präsidentschaftskandidatin antreten will, berief noch am Wahlabend eine Sitzung der Parteispitze ein. "Wir sind bereit, Regierungsverantwortung auszuüben", betonte sie. Die rechtsextreme Partei Reconquête mit Le Pens Nichte Marion Maréchal als Spitzenkandidatin zeigte sich bereits offen für eine Koalition.

Der EU-Abgeordnete Bardella, der schon bei der EU-Wahl als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten war, wird den RN auch in die Parlamentswahl führen. Bardella sei "unser Kandidat für Matignon", sagte RN-Parteivize Sébastien Chenu am Montag dem Radiosender RTL mit Blick auf den Amtssitz des französischen Ministerpräsidenten.

Die Parteien müssen nun einen äußerst kurzen Wahlkampf organisieren. Die erste Runde der Neuwahlen ist für den 30. Juni geplant, die zweite Runde soll dann am 7. Juli stattfinden.

Sollte der RN sich eine Regierungsmehrheit sichern, käme es erstmals seit 22 Jahren wieder zu einer "Cohabitation" in Frankreich. Es war bislang drei Mal der Fall, dass der Präsident und die stärkste politische Fraktion im Parlament unterschiedlichen politischen Lagern angehören, zuletzt von 1997 bis 2002 mit dem konservativen Präsidenten Jacques Chirac und dem sozialistischen Premierminister Lionel Jospin.

Auch das Regierungslager, das bei der Parlamentswahlen 2022 seine absolute Mehrheit verloren hatte, schaltete am Montag in den Wahlkampfmodus. Außenminister Stéphane Séjourné, der zugleich Chef von Macrons Partei Renaissance ist, rief zur "Mobilisierung aller republikanischen Kräfte" auf. Sein Ministeramt will er trotz der Organisation des Wahlkampfs weiterhin ausüben.

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire wies der bevorstehenden Wahl nach dem Erfolg der Rechtspopulisten bei der EU-Wahl eine historische Bedeutung zu. Es sei die Wahl, die die "schwersten Konsequenzen in der Geschichte der Fünften Republik haben wird". Der Urnengang werde darüber entschieden, "was in den kommenden Jahren und Jahrzehnten aus der französischen Nation wird". Die Kurse an der Pariser Börse fielen am Montag nach der überraschende Neuwahl-Ankündigung um 2,37 Prozent.

"Es gab einen anderen Weg", sagte die Vorsitzende der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, im Sender France 2 mit Blick auf die vorgezogene Neuwahl. Sie hoffe dennoch, dass es dem Regierungslager gelingen werde, eine "solide Mehrheit" zu bilden.

Macron geht mit der Wahl nach Einschätzung von Experten ein hohes Risiko ein. "Es gibt einen sehr starken Wunsch seitens der Franzosen, den Präsidenten der Republik abzustrafen", sagte die Meinungsforscherin Céline Bracq.

Die linken Parteien bemühten sich nach den Spannungen der vergangenen Monate derweil darum, vor der Wahl ihre Reihen zu schließen. Die linkspopulistische Partei La France Insoumise (LFI) lud Vertreter der Sozialisten, der Kommunisten und der Grünen zu einem Treffen ein, wie LFI-Parteikoordinator Manuel Bompard erklärte. Ziel sei es, für "Einheit und Klarheit" zu sorgen. Der Chef der Sozialisten, Olivier Faure, rief zur Bildung einer "Volksfront" gegen die Rechtsaußen-Parteien auf. Bei der Europawahl war das ultrarechte Lager zusammen mit dem RN in Frankreich sogar auf fast 40 Prozent gekommen.

Der Wahlkampf fällt nun mitten in die heiße Phase der Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in Frankreich, die Ende Juli beginnen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sagte am Montag, die Auflösung der Nationalversammlung kurz vor Beginn der Sommerspiele in der französischen Hauptstadt sei "extrem beunruhigend". Sie versicherte aber, dass "nichts die Spiele verderben wird". Auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, betonte, dass die Wahl das Sportgroßereignis "nicht beeinträchtigen" werde.

L.Muratori--NZN