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Mit einem Ausstand von Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen ist am Montag eine bundesweite Warnstreikwoche im Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste angelaufen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi nahmen flächendeckend Beschäftigte in Jugendämtern, Jugendhäusern, sozialen Diensten und Beratungsstellen daran teil.
Hintergrund sind Tarifverhandlungen für etwa 330.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich, die im März in zweiter Runde ohne Ergebnis blieben. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai mit den Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) soll laut Verdi der Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht werden. Der VKA kritisierte die Warnstreiks derweil als "unangemessen".
Die Aktionswoche besteht aus drei Streiktagen mit jeweils eigenem Schwerpunkt. Für Mittwoch rief Verdi Erzieherinnen und Erzieher sowie andere Beschäftige aus Kindertagesstätten und Ganztagsangeboten an Schulen zu Arbeitsniederlegungen auf. "Die Beschäftigen sind über die Haltung der Arbeitgeber massiv enttäuscht", erklärte Christine Behle, Vizevorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft, am Montag. Die Situation in den Kitas sei nun bereits seit Jahren angespannt.
In den Verhandlungen fordert die Gewerkschaft nach eigenen Angaben bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel sowie "eine finanzielle Anerkennung der gestiegenen Herausforderungen" in dem Berufsfeld. Konkret soll unter anderem erreicht werden, dass Erzieherinnen und Erzieher Zeit zur Vor- und Nachbereitung erhalten.
VKA-Präsidentin Karin Welge erklärte am Montag, der Aufruf zu den neuerlichen Arbeitskampfmaßnahmen passe "nicht zum tatsächlichen Verhandlungsstand". In den ersten beiden Verhandlungsrunden habe die Arbeitgeberseite "zu einigen Themen ganz konkrete Vorschläge" vorgelegt, die von der Gewerkschaftsseite diskutiert worden seien. Das Vertrauen von Familien in die Daseinsvorsorge sei nach der Pandemie ein hohes Gut und solle nicht unnötig belastet werden.
U.Ammann--NZN