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Die US-Demokraten haben am Donnerstag mit ihrer Abstimmung zur offiziellen Nominierung von Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin begonnen. Für das elektronische Votum sind fünf Tage bis Montag 18.00 Uhr US-Ostküstenzeit (24.00 Uhr MESZ angesetzt. Harris ist die Nominierung sicher, sie hat bei der Abstimmung keine Konkurrenz.
Harris kann mit überwältigender Zustimmung in der Partei für ihre Kandidatur gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump bei der Wahl am 5. November rechnen. Nach Angaben der Parteizentrale hatten im Vorfeld der jetzigen Abstimmung 3923 Parteidelegierte und damit 99 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Unterschriften Harris' Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur unterstützt.
Bis Montag wird Harris voraussichtlich auch ihren Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten benennen. Sie hat angekündigt, dass sie bereits am Dienstag gemeinsam mit dem Vizekandidaten in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania auftreten wolle. Die Auswahl des Vizepräsidentschaftskandidaten gilt als strategisch wichtige Entscheidung. Es geht dabei darum, möglicherweise entscheidende Stimmen in den für den Ausgang der Wahl Ausschlag gebenden Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - zu gewinnen.
Als mögliche Vizekandidaten an Harris' Seite wurden zuletzt vor allem die Gouverneure von Pennsylvania, Kentucky und Minnesota, Josh Shapiro, Andy Beshear und Tim Walz, der Vertreter von Arizona im US-Senat, Marc Kelly, und US-Verkehrsminister Pete Buttigieg gehandelt.
Harris hatte bereits am Montag vergangener Woche mitgeteilt, dass sie sich genügend Delegiertenstimmen für ihre Nominierung gesichert habe. Das war nur einen Tag nachdem der 81-jährige Präsident Joe Biden nach wochenlanger Debatte um seine geistige Fitness seinen Verzicht auf die erneute Kandidatur bekanntgegeben und für Harris als Kandidatin plädiert hatte.
Die Präsidentschaftskandidaten der zwei großen US-Parteien werden üblicherweise auf Parteitagen offiziell nominiert. Der Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago ist nun aber nur noch dazu da, die bereits zuvor beschlossene Kandidatur von Harris zu zelebrieren.
Pläne bei den Demokraten für das virtuelle Votum über den Präsidentschaftskandidaten noch vor dem Parteitag hatte es bereits gegeben, bevor Biden seinen Rückzug erklärt hatte. Begründet worden waren diese Pläne mit einem Gesetz im Bundesstaat Ohio, wonach die Präsidentschaftskandidaten bis zum 7. August offiziell benannt sein müssen.
Ohio verschob die Frist dann zwar bis nach dem Parteitag. Doch äußerten Parteivertreter der Demokraten die Sorge, dass die Republikaner doch die ursprüngliche Frist anwenden könnten.
M.Hug--NZN