Zürcher Nachrichten - Gefangenenaustausch des Westens mit Russland: Freigelassene in Deutschland und USA empfangen

EUR -
AED 3.966009
AFN 71.367875
ALL 98.577065
AMD 418.021647
ANG 1.946242
AOA 981.564012
ARS 1063.837497
AUD 1.628843
AWG 1.946282
AZN 1.840037
BAM 1.955724
BBD 2.180325
BDT 129.046158
BGN 1.95405
BHD 0.40701
BIF 3136.006625
BMD 1.079768
BND 1.424958
BOB 7.461778
BRL 6.156812
BSD 1.079868
BTN 90.786197
BWP 14.475569
BYN 3.533395
BYR 21163.449858
BZD 2.176836
CAD 1.495505
CDF 3077.338363
CHF 0.9355
CLF 0.037007
CLP 1021.104094
CNY 7.687838
CNH 7.687186
COP 4647.569173
CRC 556.383434
CUC 1.079768
CUP 28.613848
CVE 110.260185
CZK 25.199653
DJF 192.294274
DKK 7.459029
DOP 64.988065
DZD 144.053971
EGP 52.668051
ERN 16.196518
ETB 129.177954
FJD 2.421649
FKP 0.826205
GBP 0.833392
GEL 2.958203
GGP 0.826205
GHS 17.385482
GIP 0.826205
GMD 75.583886
GNF 9314.636392
GTQ 8.352751
GYD 225.923273
HKD 8.390606
HNL 27.221063
HRK 7.438553
HTG 142.315763
HUF 402.887287
IDR 16857.605615
ILS 4.097984
IMP 0.826205
INR 90.783912
IQD 1414.657879
IRR 45450.124911
ISK 148.489707
JEP 0.826205
JMD 171.063322
JOD 0.76545
JPY 163.987571
KES 139.300613
KGS 92.633123
KHR 4386.869381
KMF 492.212296
KPW 971.790821
KRW 1491.77469
KWD 0.330755
KYD 0.899873
KZT 523.414415
LAK 23728.39226
LBP 96702.120694
LKR 317.160557
LRD 207.333827
LSL 19.108731
LTL 3.188273
LVL 0.65314
LYD 5.201797
MAD 10.673634
MDL 19.437421
MGA 4964.082062
MKD 61.602326
MMK 3507.043857
MNT 3669.051184
MOP 8.642543
MRU 43.02152
MUR 49.87389
MVR 16.574446
MWK 1872.544245
MXN 21.412779
MYR 4.694829
MZN 68.992052
NAD 19.108643
NGN 1774.447337
NIO 39.738817
NOK 11.846376
NPR 145.257675
NZD 1.798046
OMR 0.415681
PAB 1.079868
PEN 4.053779
PGK 4.319811
PHP 62.558527
PKR 299.987268
PLN 4.345646
PYG 8594.664497
QAR 3.935946
RON 4.972764
RSD 117.050935
RUB 104.626611
RWF 1488.569464
SAR 4.055751
SBD 8.946495
SCR 14.695243
SDG 649.479527
SEK 11.429332
SGD 1.425455
SHP 0.826205
SLE 24.509568
SLL 22642.188475
SOS 617.181623
SRD 36.144101
STD 22349.014451
SVC 9.448631
SYP 2712.949406
SZL 19.104431
THB 36.40217
TJS 11.511357
TMT 3.789985
TND 3.362384
TOP 2.528921
TRY 36.964993
TTD 7.337121
TWD 34.668649
TZS 2946.163858
UAH 44.546861
UGX 3959.863758
USD 1.079768
UYU 44.848249
UZS 13852.523395
VEF 3911515.7613
VES 42.55594
VND 27426.103388
VUV 128.192241
WST 3.024628
XAF 655.967844
XAG 0.03201
XAU 0.000397
XCD 2.918126
XDR 0.810176
XOF 655.928358
XPF 119.331742
YER 270.375331
ZAR 19.102501
ZMK 9719.204033
ZMW 28.726145
ZWL 347.684807
  • DAX

    65.3800

    19443

    +0.34%

  • MDAX

    120.1100

    27142.17

    +0.44%

  • Euro STOXX 50

    12.9000

    4935.45

    +0.26%

  • Goldpreis

    12.1000

    2741.5

    +0.44%

  • SDAX

    12.4600

    13802.19

    +0.09%

  • TecDAX

    7.3000

    3413.86

    +0.21%

  • EUR/USD

    0.0020

    1.0806

    +0.19%

Gefangenenaustausch des Westens mit Russland: Freigelassene in Deutschland und USA empfangen
Gefangenenaustausch des Westens mit Russland: Freigelassene in Deutschland und USA empfangen / Foto: Christoph Reichwein - POOL/AFP

Gefangenenaustausch des Westens mit Russland: Freigelassene in Deutschland und USA empfangen

Nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg sind die Freigelassenen in Deutschland und den USA empfangen worden. "Viele haben um ihre Gesundheit und auch um ihr Leben gefürchtet, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der in der Nacht zum Freitag mehrere Freigelassene am Flughafen Köln/Bonn begrüßte. In den USA empfing Präsident Joe Biden unter anderem den US-Journalisten Evan Gershkovich.

Textgröße:

Russland, Belarus sowie auf der anderen Seite fünf Nato-Staaten, darunter die USA und Deutschland, hatten den Gefangenenaustausch am Donnerstagnachmittag vollzogen. Er betraf insgesamt 24 Inhaftierte. Unter ihnen war der in Russland inhaftierte US-Reporter Evan Gershkovich, aber auch der in deutscher Haft befindliche sogenannte Tiergarten-Mörder - und zwei Minderjährige.

Der Austausch habe "nur durch intensive Kooperation mit vielen Ländern Europas und ganz besonders den Vereinigten Staaten vom Amerika über eine ganz lange Zeit" erfolgen können, sagte Scholz. Mit Blick auf den Austausch sagte der Bundeskanzler, er glaube, "dass das eine richtige Entscheidung ist". Wer Zweifel daran habe, verliere diese nach dem Gespräch mit denjenigen, die jetzt in Freiheit sind.

Russland ließ bei dem Austausch 15 Gefangene frei, darunter vier mit deutschem Pass. Auch die Freilassung eines in Belarus zunächst zum Tode verurteilten und später begnadigten Deutschen konnte erreicht werden. Bei den Deutschen handelt es sich nach AFP-Informationen um Kevin Lik, Dieter Voronin, German Moyzhes, Patrick Schöbel und Rico Krieger.

Nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB konnten acht russische Häftlinge und zwei Minderjährige nach Russland zurückkehren. Zu den Häftlingen zählte der sogenannte Tiergarten-Mörder Vadim Krasikow. Er war Ende 2021 zu lebenslanger Haft in Deutschland verurteilt worden, weil er nach Überzeugung des Berliner Kammergerichts im August 2019 einen tschetschenischstämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in der Hauptstadt erschossen hatte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Krasikow den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen begangen hatte.

Scholz sagte: "Niemand hat sich die Entscheidung einfach gemacht, einen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilten Mörder nur nach wenigen Jahren der Haft abzuschieben". In diesem Fall habe das staatliche Interesse an der Vollstreckung der Strafe abgewogen werden müssen "mit der Freiheitsgefahr für Leib und in einigen Fällen auch des Lebens unschuldig in Russland inhaftierter Personen und zu Unrecht politischer Inhaftierter".

Für die Bundesregierung sei entscheidend gewesen, "dass wir eine Schutzverpflichtung haben gegenüber deutschen Staatsangehörigen sowie auch die Solidarität mit den USA", sagte Scholz. US-Präsident Biden dankte Deutschland und anderen Verbündeten für ihre Beteiligung an dem Gefangenenaustausch. Er sprach von einer "Meisterleistung der Diplomatie", welche das "Leid" dieser Häftlinge beendet habe.

Präsident Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris empfingen drei der Freigelassenen in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) direkt in den USA. Der Reporter Evan Gershkovich, die Journalistin Alsu Kurmasheva und der frühere US-Soldat Paul Whelan wurden auf dem Luftwaffenstützpunkt Joint Base Andrews bei Washington mit Jubel von Familienangehörigen und Freunden begrüßt.

"Nicht schlecht" antwortete Gershkovich auf die Frage der wartenden Journalisten, wie es sich anfühle, nach so langer Zeit wieder in der Heimat zu sein. "Wir können es kaum erwarten, ihn in die Arme zu nehmen", schrieb seine Familie in einer Erklärung. Zu den Freigelassenen gehören auch der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa und der russische Menschenrechtsaktivist Oleg Orlow, der Ko-Vorsitzende der in Russland verbotenen Organisation Memorial.

Russlands Präsident Wladimir Putin empfing derweil die freigelassenen Russen in Moskau auf dem Flughafen. "Ich möchte Ihnen zur Ihrer Heimkehr ins Heimatland gratulieren", sagte Putin auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo, wie im russischen Staatsfernsehen zu sehen war. Mehrere freigelassene Russen nahm der Kreml-Chef in den Arm.

Enttäuschung gab es jedoch bei den in Deutschland lebenden Angehörigen des Mordopfers des sogenannten Tiergarten-Mörders Krasikow. "Nicht einmal fünf Jahre nach dem Mord" sei der von Kreml-Chef "Putin beauftragte Mörder wieder auf freiem Fuß", erklärten sie nach Angaben ihrer Anwältin Inga Schulz. Die Freilassung von Krasikow sei "eine niederschmetternde Nachricht für uns Angehörige" gewesen".

In der Bundespolitik löste der Gefangenenaustausch derweil unterschiedliche Reaktionen aus. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), erklärte im Onlinedienst X, "manchmal muss man aus Gründen der Menschlichkeit mit dem Teufel einen Deal machen".

Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter äußerte hingegen Kritik. "Ich fürchte, dass mit der Freilassung des verurteilten Tiergarten-Mörders ein Präzedenzfall geschaffen wird, der von Russland politisch massiv ausgenutzt werden kann", sagte er dem "Tagesspiegel". Russland sei "ein Terrorstaat, der mittlerweile gezielt versucht, Geiseldiplomatie zu etablieren".

Amnesty International Deutschland erklärte derweil, Putins Missbrauch der politischen Häftlinge als "Faustpfand" hinterlasse einen "bitteren Beigeschmack".

A.P.Huber--NZN