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Der bayerische Landtagsabgeordnete Martin Huber ist neuer Generalsekretär der CSU. Der 44-Jährige übernimmt damit die Nachfolge des zurückgetretenen Stephan Mayer, wie Parteichef und Ministerpräsident Markus Söder am Freitag in München bekannt gab. Der CSU-Vorstand bestätigte die Personalie einstimmig.
Söder beschrieb Huber als "echten Teamplayer". Als Landtagsabgeordneter sei er in der Fraktion, zugleich aber auch in der Partei "sehr verankert". So werde er bis zum Frühjahr kommenden Jahres das neue Grundsatzprogramm der CSU mit verfassen. Damit bringe er auch alle Voraussetzungen mit, um den Wahlkampf für die Landtagswahl 2023 strategisch auszurichten und die Basis zu "mobilisieren und motivieren".
Aus Sicht von Söder verbindet Huber alle Eigenschaften, die einen guten Generalsekretär ausmachen - "Organisationstalent, Basisnähe und Kommunikationsstärke". Er sei modern und konservativ, wertebewusst und weltoffen, komme aus dem ländlichem Raum, könne "aber auch Stadt". "Er brennt, er will das", sagte Söder.
Bei der Wahl des neuen Generalsekretärs sei ihm letztlich aber auch wichtig gewesen, "dass ich keine Lücke im Kabinett reißen wollte", betonte der Ministerpräsident. Neben Huber war im Vorfeld unter anderem die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber als mögliche Nachfolgerin Mayers gehandelt worden. Die Entscheidung für Huber gilt allerdings auch als Indiz dafür, dass Söder die Landtagsfraktion vor der Landtagswahl im Herbst kommenden Jahres wieder verstärkt einbinden will.
Huber sprach von einer großen Ehre, "der ich mich voller Hingabe und Leidenschaft widmen werde". Nach der Coronapandemie werde er die Parteibasis wieder mehr einbinden und motivieren. Als eines seiner Schwerpunktthemen nannte der 44-Jährige die Verbindung von Ökologie und Ökonomie, was ihm schon lange "am Herzen liegt".
Huber sitzt seit 2013 im bayerischen Landtag. Der 44-Jährige studierte politische Wissenschaft sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte in München. Huber hatte bereits mehrere Funktionen in der Öffentlichkeitsarbeit unter anderem für die CSU-Landesleitung inne, er war von 2008 bis 2013 zudem persönlicher Referent des damaligen CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer. Im Landtag ist er Mitglied des Umweltausschusses, zudem ist er Landesvorsitzender des Arbeitskreises Umwelt und Landesentwicklung der CSU.
Der bisherige Generalsekretär Mayer war am Dienstagabend nach nur wenigen Wochen im Amt offiziell aus "gesundheitlichen Gründen" zurückgetreten. Vorausgegangen war allerdings ein offenbar eskalierter Streit um das Privatleben Mayers, bei dem dieser einen Journalisten bedroht haben soll. Söder nannte die dabei gefallenen Worte inakzeptabel. "Das war keine leichte Woche für die Partei, aber auch für mich ganz persönlich, vor allem menschlich", sagte Söder am Freitag. "Aber wir schauen nach vorn und stellen uns neu auf."
D.Graf--NZN