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Der frühere Weltbank-Ökonom Rodrigo Chaves hat am Sonntag seinen Amtseid als neuer Präsident Costa Ricas geleistet. An der Zeremonie in der Hauptstadt San José nahmen Delegationen aus knapp hundert Ländern teil, unter ihnen auch der spanische König Felipe VI. Chaves hatte Anfang April die Stichwahl um das Präsidentenamt in dem zentralamerikanischen Land gewonnen. Der 60-Jährige hat sich zum Ziel gesetzt, den wirtschaftlichen Niedergang Costa Ricas zu bekämpfen.
Chaves steht wegen Belästigungsvorwürfen während seiner 30-jährigen Tätigkeit für die Weltbank in der Kritik. Ende April hatte er für sein damaliges Verhalten um Entschuldigung gebeten.
Einem im vergangenen Jahr von costaricanischen Medien veröffentlichten Weltbank-Bericht zufolge wird Chaves vorgeworfen, zwischen 2008 und 2013 zwei junge Untergebene sexuell belästigt zu haben. Demnach soll er versucht haben, eine der Frauen auf den Mund zu küssen. Außerdem soll er einer Mitarbeiterin unerwünschte Avancen gemacht und sie über ihr Privatleben ausgefragt haben.
Der Vorwurf führte dazu, dass die Weltbank Chaves 2019 auf eine Position ohne Verantwortung und ohne Aussicht auf eine Gehaltserhöhung zurückstufte. Kurz darauf kündigte Chaves und wurde unter seinem Präsidenten-Vorgänger Carlos Alvarado Finanzminister in Costa Rica.
P.E.Steiner--NZN