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Die EU und ihre westlichen Verbündeten haben Moskau für eine Cyberattacke auf die Ukraine unmittelbar vor Beginn des Einmarsches in dem Nachbarland verantwortlich gemacht. Der Internet-Angriff auf ein Satellitensystem eine Stunde vor der Offensive am 24. Februar habe "die militärische Aggression erleichtert", erklärte die EU am Dienstag in Brüssel. Auch die USA und Großbritannien machten Moskau für den Cyberangriff verantwortlich und verurteilten die Attacke.
Der Cyberangriff auf das Viasat-Satellitennetzwerk KA-SAT habe bedeutende Störungen bei "öffentlichen Behörden, Unternehmen und Nutzern in der Ukraine" ausgelöst, erklärte die EU. Auch mehrere EU-Mitgliedstaaten seien von dem Hackerangriff betroffen gewesen. Am 24. Februar war Russland am frühen Morgen in die Ukraine einmarschiert und führt seitdem einen Angriffskrieg in dem Nachbarland.
Nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ist es das erste Mal, dass Brüssel offiziell dem russischen Staat die Schuld für einen Cyberangriff gibt. Bislang hatte die EU immer nur erklärt, dass Hackerangriffe aus Russland gekommen seien. Nun gebe es aber genug Beweise, diesen Angriff kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs direkt dem russischen Staat zuzuschreiben, erklärte Borrell.
Die EU-Staaten und ihre internationalen Partner verurteilten die Attacke "aufs Schärfste", erklärte die EU. Auch die Bundesregierung verurteile den "gegen die Ukraine gerichteten Cyberangriff der Russischen Föderation", teilte das Auswärtige Amt mit. Der Angriff habe offenbar darauf abgezielt, "die ukrainische Kommunikation am Tag der Invasion zu stören". In Deutschland habe die Cyberattacke unter anderem die Windenergiebranche getroffen und zu Störungen im Wartungsbetrieb geführt.
Die britische Außenministerin Liz Truss sprach von einem "böswilligen Angriff Russlands auf die Ukraine, der erhebliche Auswirkungen auf normale Bürger und Unternehmen in der Ukraine und in ganz Europa hatte".
US-Außenminister Antony Blinken beschuldigte Russland außerdem, die Netzwerke der ukrainischen Regierung und des Privatsektors mit Schadsoftware angegriffen zu haben, die alle Daten auf den betroffenen Computern löscht. Diese "destabilisierenden Cyberoperationen" seien im Januar begonnen und während des Kriegs in der Ukraine fortgesetzt worden.
Experten hatten im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg vor verheerenden Cyberattacken mit weltweiten Folgen gewarnt. Bislang scheinen die beobachteten Angriffe in ihren Auswirkungen und ihrer geografischen Reichweite aber begrenzt zu sein.
R.Schmid--NZN