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Ein Peking-kritischer ehemaliger Bischof von Hongkong ist am Mittwoch auf der Grundlage des sogenannten nationalen Sicherheitsgesetzes festgenommen - und wenige Stunden später auf Kaution wieder freigelassen worden. Zwei Männer und zwei Frauen zwischen 45 und 90 Jahren seien wegen Verschwörung zur Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften zur Gefährdung der nationalen Sicherheit festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Sie kämen gegen Kaution frei, ihre Reisedokumente würden jedoch konfisziert.
In Medienberichten war zu sehen, wie Zen Journalisten beim Verlassen einer Polizeiwache zuwinkte. Der Vatikan hatte zuvor "besorgt" auf Berichte über seine Festnahme reagiert. "Der Heilige Stuhl hat die Nachricht über die Festnahme von Kardinal Zen mit Sorge aufgenommen und verfolgt die Entwicklung der Situation sehr genau", hieß es in einer Mitteilung. Das Weiße Haus in Washington forderte in einer Erklärung die "sofortige Freilassung" der "ungerechterweise Festgenommenen und Beschuldigten".
Der 90-jährige Zen gehört zu den ranghöchsten Vertretern der katholischen Kirche in der Finanzmetropole Hongkong und gilt als Kritiker der Regierung in Peking. Zu den Festgenommenen gehörte auch die Pop-Sängerin und Aktivistin Denise Ho. Alle vier Beschuldigten waren Verwalter eines inzwischen aufgelösten Hilfsfonds, der Demonstranten finanziell unterstützte, die während der Massenproteste im Jahr 2019 festgenommen worden waren.
Das im Juli 2020 in Kraft getretene sogenannte Sicherheitsgesetz erlaubt den Behörden ein drakonisches Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.
L.Muratori--NZN