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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wirft der Bundesregierung vor, beim Thema Waffenlieferungen noch immer "unbeholfene Entscheidungen" zu treffen. Er zeigte sich im Interview mit der Zeitung "Welt" (Freitagausgabe) verwundert über die Zusage, das Luftabwehrsystem Gepard an die Ukraine zu liefern, das wegen fehlender Munition aber nicht einsetzbar sei. Statt dessen verlangte der Minister eine höhere Zahl von Panzerhaubitzen als bisher von Berlin zugesagt.
"Erst heißt es, wir bekommen sie", sagte Kuleba zu den ausgemusterten Flugabwehrpanzern vom Typ Gepard. "Dann heißt es, ihr bekommt sie, wenn es Munition gibt, weil wir keine haben." Ob diese nun von anderen Ländern geliefert werden könne, sei offen. Dies werfe "einige Fragen auf", sagte der Minister. "Ausschlaggebend für die Bundesregierung scheint eher gewesen zu sein, uns etwas zu geben, was sie selbst nicht braucht."
Auch die vergangene Woche erfolgte Zusage von sieben Artilleriegeschützen vom Typ Panzerhaubitze 2000 kritisierte Kuleba als unzureichend. Ihm zufolge erhält die Ukraine aus einem sehr kleinen EU-Land die gleiche Stückzahl. "Da stimmen die Dimensionen nicht, das sieht nicht gut aus", sagte Kuleba der "Welt".
Die Waffenlieferungen seien ein Grund, dass er am Donnerstag nach Berlin gekommen sei, sagte Kuleba. "Ich will wissen, wo die deutsche Regierung bei diesem Thema steht", sagte er der Zeitung.
Lob des ukrainischen Außenministers gab es hingegen beim Thema Ölembargo gegen Russland: Hier nehme Deutschland inzwischen eine "starke, sogar führende Rolle" in der EU ein, sagte er.
M.Hug--NZN