Zürcher Nachrichten - Sicherheitspaket im Bundestag beschlossen - aber im Bundesrat teilweise abgelehnt

EUR -
AED 3.984369
AFN 71.375364
ALL 98.705076
AMD 420.349375
ANG 1.955195
AOA 988.763926
ARS 1063.91818
AUD 1.616715
AWG 1.955308
AZN 1.841868
BAM 1.956495
BBD 2.190478
BDT 129.646071
BGN 1.956642
BHD 0.408885
BIF 3154.821098
BMD 1.084775
BND 1.423806
BOB 7.496664
BRL 6.13788
BSD 1.084886
BTN 91.20241
BWP 14.46514
BYN 3.550362
BYR 21261.599529
BZD 2.186777
CAD 1.495959
CDF 3086.185658
CHF 0.940061
CLF 0.037127
CLP 1024.451371
CNY 7.706789
CNH 7.724464
COP 4616.674296
CRC 557.598148
CUC 1.084775
CUP 28.74655
CVE 110.304198
CZK 25.226563
DJF 193.18687
DKK 7.457875
DOP 65.353224
DZD 144.746974
EGP 52.763367
ERN 16.271632
ETB 130.129343
FJD 2.417096
FKP 0.830037
GBP 0.831682
GEL 2.950225
GGP 0.830037
GHS 17.412027
GIP 0.830037
GMD 75.392924
GNF 9358.325578
GTQ 8.387981
GYD 226.968563
HKD 8.427642
HNL 27.074621
HRK 7.473051
HTG 142.770735
HUF 400.010985
IDR 16807.023234
ILS 4.022554
IMP 0.830037
INR 91.199785
IQD 1421.20504
IRR 45671.762318
ISK 149.102946
JEP 0.830037
JMD 172.341243
JOD 0.768998
JPY 162.73909
KES 140.500055
KGS 92.765368
KHR 4406.565919
KMF 493.409784
KPW 976.297693
KRW 1488.105837
KWD 0.332505
KYD 0.904121
KZT 524.096243
LAK 23798.457027
LBP 97151.523797
LKR 317.652881
LRD 208.844215
LSL 19.05107
LTL 3.20306
LVL 0.65617
LYD 5.219855
MAD 10.743218
MDL 19.326868
MGA 4968.765702
MKD 61.51964
MMK 3523.308465
MNT 3686.067132
MOP 8.681985
MRU 42.950263
MUR 50.377002
MVR 16.662362
MWK 1880.951076
MXN 21.411065
MYR 4.669413
MZN 69.322581
NAD 19.05107
NGN 1773.71493
NIO 39.924187
NOK 11.813487
NPR 145.923856
NZD 1.786948
OMR 0.417606
PAB 1.084886
PEN 4.088653
PGK 4.273519
PHP 62.362119
PKR 301.164222
PLN 4.307569
PYG 8589.052208
QAR 3.956706
RON 4.972936
RSD 116.983241
RUB 104.549991
RWF 1473.323561
SAR 4.07401
SBD 9.047965
SCR 14.773853
SDG 652.48273
SEK 11.422268
SGD 1.42347
SHP 0.830037
SLE 24.537898
SLL 22747.196088
SOS 620.020331
SRD 35.521512
STD 22452.662411
SVC 9.492373
SYP 2725.531243
SZL 19.035765
THB 35.989056
TJS 11.570205
TMT 3.796714
TND 3.356593
TOP 2.540652
TRY 37.199208
TTD 7.361616
TWD 34.789305
TZS 2956.013312
UAH 44.730696
UGX 3979.414126
USD 1.084775
UYU 45.456153
UZS 13889.935932
VEF 3929656.186723
VES 42.39775
VND 27298.37511
VUV 128.786758
WST 3.038656
XAF 656.190184
XAG 0.033786
XAU 0.0004
XCD 2.93166
XDR 0.810688
XOF 656.190184
XPF 119.331742
YER 271.600662
ZAR 19.077849
ZMK 9764.281449
ZMW 28.831245
ZWL 349.297264
  • Goldpreis

    25.4000

    2732.9

    +0.93%

  • Euro STOXX 50

    38.9700

    4986.27

    +0.78%

  • MDAX

    183.4100

    27336.34

    +0.67%

  • TecDAX

    11.4700

    3434.54

    +0.33%

  • DAX

    73.9800

    19657.37

    +0.38%

  • SDAX

    60.3800

    14013.35

    +0.43%

  • EUR/USD

    0.0028

    1.0862

    +0.26%

Sicherheitspaket im Bundestag beschlossen - aber im Bundesrat teilweise abgelehnt
Sicherheitspaket im Bundestag beschlossen - aber im Bundesrat teilweise abgelehnt / Foto: Odd ANDERSEN - AFP

Sicherheitspaket im Bundestag beschlossen - aber im Bundesrat teilweise abgelehnt

Strengere Asylregeln, schnellere Abschiebungen, aber keine Zurückweisungen an den Grenzen: Deutschland schlägt mit dem am Freitag vom Bundestag verabschiedeten sogenannten Sicherheitspaket einen rigideren Kurs in der Flüchtlingspolitik ein. Die Ampel-Koalition kann allerdings noch nicht alle Teile ihres umstrittenen Vorhabens umsetzen, weil die unionsgeführten Länder im Bundesrat ihre Zustimmung zu einer Ausweitung der Befugnisse für die Sicherheitsbehörden verweigerten. Das Paket geht der Union insgesamt nicht weit genug - und ist auch in der Koalition selbst umstritten.

Textgröße:

Zunächst verabschiedete der Bundestag am Freitagmittag beide Teile des Sicherheitspakets mit Ampel-Mehrheit. Die Aussprache zuvor war zu einer hitzigen Debatte mit gegenseitigen Vorwürfen geraten. Die Union warf Kanzler Olaf Scholz (SPD) Wortbruch vor, weil dieser nach dem mutmaßlich terroristisch motivierten Terroranschlag in Solingen mit drei Toten zugesagt hatte, alles Mögliche zu tun, um die Sicherheitslage in Deutschland zu verbessern.

"Der Bundeskanzler hat sein Versprechen nicht gehalten", resümierte die CSU-Abgeordnete Andrea Lindholz im Bundestag. Ihr Fraktionskollege Alexander Throm (CDU) hält das Sicherheitspaket für "weitgehend wirkungslos". Im Bundestag sagte er: "Was heute auf dem Tisch liegt, ist der Gesetz gewordene Wortbruch des Bundeskanzlers."

Die Union fordert über das Sicherheitspaket hinausgehend etwa Zurückweisungen an den deutschen Grenzen. Die Union scheiterte mit einem Antrag, diese Zurückweisungen noch in den Gesetzentwurf einzufügen. Neben Union, AfD und BSW stimmten aber zwei FDP-Abgeordnete zu - Wolfgang Kubicki und Linda Teuteberg.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte das Paket in ihrer Rede "die richtige Antwort auf die aktuellen Bedrohungen durch islamistischen Terrorismus, durch Antisemitismus, durch Rechts- und Linksextremismus". Es sei auch eine "starke Reaktion auf den furchtbaren Terror von Solingen". Justizminister Marco Buschmann (FDP) würdigte das Paket als "wichtigen Baustein einer neuen Realpolitik in der Migration".

Die Ampel-Fraktionen hatten wegen rechtlicher und humanitärer Bedenken das im Sommer nach dem Anschlag in Solingen eilig von der Regierung vereinbarte Paket an einigen Stellen entschärft. Damit sei es "europa- und verfassungskonformer" als der ursprüngliche Entwurf, betonte der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz.

Bei der Abstimmung über die Verschärfung des Asyl- und Aufenthaltsrechts gab es auch Gegenstimmen aus der Koalition: 15 SPD-Abgeordnete und sechs Grünen-Abgeordnete votierten in der namentlichen Abstimmung mit Nein. In der FDP-Fraktion gab es fünf Enthaltungen.

Künftig sollen Flüchtlinge, die vorübergehend in ihre Heimat zurückreisen, in der Regel keinen Schutzanspruch mehr in Deutschland haben. Das gleiche soll für diejenigen Flüchtlinge gelten, die etwa antisemitische oder homophobe Straftaten begehen. Abschiebungen sollen erleichtert werden. Außerdem sollen bestimmten Flüchtlingen die Sozialleistungen weitgehend gestrichen werden.

Der FDP-Politiker Konstantin Kuhle verwies darauf, dass seine Partei einige Forderungen der Union teile. "Das heutige Sicherheitspaket ist nicht genug", sagte er, warb aber gleichwohl um Zustimmung: Alle geplanten Maßnahmen seien "längst überfällig – wir sollten sie heute beschließen."

Mit dem Beschluss und dem Inkrafttreten hatte es die "Ampel" dann auch eilig: Noch am Nachmittag sollte der Bundesrat dem zweiten Teil des Sicherheitspakets zustimmen, in dem mehr Befugnisse für die Sicherheitsbehörden festgeschrieben sind.

Doch eine Mehrheit der unionsgeführten Bundesländer stoppte den Plan. Bundestag und Bundesregierung können nun den Vermittlungsausschuss anrufen. Der erste Teil des Gesetzespakets - der Verschärfung der Asylpolitik - war im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. Er passierte die Länderkammer am Freitag.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begründete seine Ablehnung damit, dass das Sicherheitspaket "viel zu wenige" Verschärfungen enthalte. Es brauche "endlich eine klare Wende in der Migrationspolitik", schrieb er im Online-Netzwerk X. Die Koalition habe ihre ursprünglichen Zusagen für Verschärfungen "verwässert".

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) begründete die Nichtzustimmung seines grün-schwarz regierten Landes damit, dass "von den harten Ankündigungen besonders im Bereich Terrorismus-Bekämpfung und Befugnissen für unsere Sicherheitsbehörden nicht mehr als ein Stäubchen übrig geblieben" sei. In der "Bild" sprach Strobl von einem "Täuschungspaket".

Faeser kritisierte das Verhalten der Union im Bundesrat als "völlig unverständlich und verantwortungslos". Die Union verweigere den Ermittlungsbehörden Befugnisse, "die angesichts der aktuellen Bedrohungen absolut notwendig sind".

Justizminister Buschmann kritisierte die Union ebenfalls für ihre Ablehnung. "Wer bei der Sicherheit statt wenig lieber gar nichts macht, handelt verantwortungslos", schrieb er bei X. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch warf der Union im Magazin "stern"vor, das Sicherheitspaket "aus taktischen Gründen" zu blockieren.

R.Schmid--NZN