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Deutschland hat der Ukraine offenbar weitere Waffen geliefert. In den vergangenen beiden Wochen seien 2450 tragbare Panzerabwehrwaffen vom Typ RGW 90 Matador, 1600 DM22-Panzerabwehrrichtminen sowie 3000 DM31-Panzerabwehrminen in der Ukraine eingetroffen, berichtete der "Spiegel" am Dienstag. Ohne auf konkrete Waffenlieferungen einzugehen, dankte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Deutschland für die Unterstützung auch im Verteidigungsbereich.
Die Panzerabwehrwaffen seien bereits innerhalb der ukrainischen Armee verteilt worden, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Von der Bundesregierung gab es keine Stellungnahme zu dem Bericht. Nachdem sie zu Beginn des Krieges noch über einzelne Waffenlieferungen berichtet hatte, hält sie sich nun mit Informationen dazu zurück.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) führte am Dienstag ein Telefonat mit Selenskyj. Der ukrainische Präsident schrieb daraufhin auf Twitter, er wisse die deutsche Unterstützung zu schätzen - "einschließlich der defensiven".
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel, Deutschland unterstütze die Ukraine "in vielfältigster Form". Sie verwies darauf, dass mit östlichen Partnerländern ein sogenannter Ringtausch organisiert werde, bei dem diese schwere Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine weitergeben und dafür von Deutschland moderneren Ersatz erhalten.
Laut "Spiegel" hatte die Ukraine die Matador-Panzerabwehrwaffen direkt beim deutschen Hersteller bestellt und bezahlt. Die Minen hingegen stammten "offenbar" aus Beständen der Bundeswehr.
Nach dem Beginn der russischen Offensive Ende Februar hatte die Bundesregierung ähnliche Waffenlieferungen beschlossen. Die ukrainischen Streitkräfte erhielten damals unter anderem 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" aus Bundeswehrbeständen. Auch die Lieferung von von 2700 Strela-Panzerabwehrraketen aus früheren DDR-Beständen wurde genehmigt.
Lange zögerte die Regierung dann bei Lieferzusagen für schwere Waffen wie Panzer. Ende April erteilte Berlin dann in einem ersten Schritt grünes Licht für die Bereitstellung ausgemusterter Gepard-Flugabwehrpanzer durch die Industrie. Anfang Mai kündigte Lambrecht auch die Abgabe von sieben Panzerhaubitzen 2000 an. Vergangene Woche begann in Deutschland die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den schweren Artilleriegeschützen, die im Juni abgeschlossen werden soll.
E.Schneyder--NZN