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Am zweiten Tag seines Besuchs in Griechenland ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch zu Gesprächen mit Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou und Regierungschef Kyriakos Mitsotakis zusammengekommen. Deutschland und Griechenland pflegten gute bilaterale Beziehungen, betonte Steinmeier. Auch der wirtschaftliche Austausch beider Länder sei wieder von Wachstum gezeichnet.
Neben Besuchen an kulturellen und historischen Orten würden im umfangreichen Programm seines dreitägigen Aufenthalts auch die aktuelle Krisen nicht ausgelassen, sagte der Bundespräsident. Themen seien unter anderem der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie die Lage im Nahen Osten.
Vor seinem Treffen mit Sakellaropoulou und Mitsotakis war Steinmeier mit militärischen Ehren am Präsidentenpalast in der Hauptstadt Athen empfangen worden. Im Anschluss nahm er an der Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen des Deutschen Archäologisches Instituts (DAI) und besuchte unter anderem eine Ausgrabungsstätte und eine Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete.
Am Dienstag hatte Steinmeier gemeinsam mit Staatspräsidentin Sakellaropoulou in deren Heimatstadt Thessaloniki die Baustelle für ein geplantes Holocaust-Museum besucht. Deutschland stehe zu seiner historischen und moralischen Verantwortung, "nicht nur, aber gerade in Thessaloniki", sagte Steinmeier. Neben der Realisierung des Museums würden auch weiterhin Voraussetzungen dafür geschaffen, "dass insbesondere in den jüngeren Generationen die Erinnerung und das Gedenken wach bleibt".
Die Frage nach der deutschen Verantwortung für die Opfer auf griechischer Seite sei ein schwieriges Thema, das in der Gegenwart der Beziehungen zwischen beiden Ländern immer noch eine Rolle spiele, sagte Steinmeier. "Deshalb widme ich ihm auch Raum während dieses Besuches", betonte er.
Von Athen reist der Bundespräsident am Donnerstag weiter nach Kreta, wo unter anderem eine Ansprache und eine Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für die Opfer der Zerstörung von Kandanos durch deutsche Besatzer während des Zweiten Weltkriegs geplant ist. Dort wird sich Steinmeier nach eigenen Angaben auch öffentlich zur deutschen Verantwortung für die Opfer in Griechenland äußern.
T.Gerber--NZN