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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am zweiten Tag ihres Ukraine-Besuchs Pjöngjangs mutmaßliche Unterstützung des russischen Angriffskriegs durch die Entsendung nordkoreanischer Soldaten scharf kritisiert. "Tausende von Nordkoreanern" würden nach Russland gebracht, um den "Vernichtungsfeldzug" gegen die Ukraine zu verlängern, sagte Baerbock am Dienstag in der Ortschaft Jahidne nördlich von Kiew.
Nach Angaben der US-Regierung hat Nordkorea mittlerweile schätzungsweise 11.000 bis 12.000 Soldaten in die russische Region Kursk an der Grenze zur Ukraine entsandt. Die Ukraine hatte im August in Kursk eine Gegenoffensive gestartet.
Baerbock fügte mit Blick auf die Präsenz nordkoreanischer Soldaten an: "Daher ist es so essentiell, dass wir das nicht nur auf Schärfste verurteilen (...), sondern dass wir, solange (Russlands Präsident Wladimir) Putin diesen furchtbaren Krieg, diesen furchtbaren Terror nicht einstellt und seine Truppen zurückzieht, die Ukraine tagtäglich dabei unterstützen, dass sie ihre Menschen schützen kann."
Russische Truppen hatten Jahidne zu Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 besetzt. 367 Menschen - fast die gesamte Bevölkerung des Dorfs - waren damals von den Besatzern fast einen Monat lang in einem 200 Quadratmeter großen Schulkeller gefangen gehalten worden. Elf von ihnen starben.
"Das Leid, die Unmenschlichkeit, die Menschen hier erfahren haben, schnürt einem noch heute die Kehle zu", sagte Baerbock bei ihrem Besuch. Sie sei "auch heute hier, um deutlich zu machen, wir stehen an der Seite der Ukraine und der Menschen, die bisher noch nicht befreit werden konnten, wo wir nicht wissen, was ihr Leid tagtäglich bedeutet". Die Außenministerin fügte an, Deutschland unterstütze Dörfer wie Jahidne auch beim Wiederaufbau, obwohl die russischen Angriffe weitergingen.
W.Vogt--NZN