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Nach dem Erdrutschsieg der Opposition bei der Parlamentswahl in Mauritius ist Navin Ramgoolam als neuer Regierungschef des Landes vereidigt worden. "Es war ein unglaublicher Sieg", sagte der 77-Jährige am Mittwoch nach der Zeremonie im Präsidialgebäude nahe Port Louis, an der Dutzende Politiker und Botschafter teilnahmen. "Meine Mission ist es, dafür zu sorgen, dass Mauritius ein guter Ort zum Leben ist."
Nach Angaben der Wahlkommission hatte Ramgoolams Oppositionsbündnis bei der Wahl am Sonntag 62,6 Prozent der Stimmen erhalten und war damit nach zehn Jahren an die Macht zurückgekehrt. Für den ehemaligen Arzt und Anwalt Ramgoolam ist es die dritte Amtszeit als Regierungschef von Mauritius: Er hatte das Amt bereits zwischen 1995 und 2000 sowie von 2005 bis 2014 inne. Sein Vater ist Seewoosagur Ramgoolam, der Mauritius 1968 in die Unabhängigkeit führte.
Das mehrheitlich hinduistische Land im Indischen Ozean hat seit seiner Unabhängigkeit erhebliche Stabilität und Wachstum erlebt und eine Wirtschaft aufgebaut, die auf Tourismus sowie auf Finanzdienstleistungen und Textilherstellung basiert. Der Weltbank zufolge lag das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2022 bei mehr als 10.000 Dollar (rund 9378 Euro). Experten hatten zuletzt jedoch wachsende Bedenken hinsichtlich der Regierungsführung und Korruption geäußert.
O.Meier--NZN