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In Wiesbaden hat am Freitagnachmittag der dreitägige Bundesparteitag der Grünen begonnen. Im Fokus stehen gut drei Monate vor der vorgezogenen Bundestagswahl die Nominierung von Vizekanzler Robert Habeck zum Spitzenkandidaten und die inhaltliche Positionierung für den Wahlkampf. Zudem wird eine neue Parteispitze gewählt.
Für Freitagabend sind Reden von Habeck sowie Außenministerin Annalena Baerbock geplant. Zudem soll über den Leitantrag mit dem Titel "Verantwortung in dieser Zeit" debattiert und abgestimmt werden. Gut eine Woche nach dem Ampel-Aus wird darin für eine Fortführung notwendiger Reformen geworben, unter anderem beim Klimaschutz und der Wirtschaftspolitik.
Am Samstag steht dann die Wahl der neuen Parteispitze auf dem Programm: Für die Nachfolge der scheidenden Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour treten die parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Franziska Brantner, sowie der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak an. Die Nominierung von Habeck zum Spitzenkandidaten ist für Sonntag geplant.
In Umfragen stehen die Grünen momentan schwach da: Sie liegen nur noch bei elf bis zwölf Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten sie noch 14,8 Prozent der Stimmen bekommen. Brantner und Banaszak stimmten ihre Partei deshalb bereits auf einen schwierigen Wahlkampf ein. Die Grünen starteten nicht aus der "Gewinner-Position“, sagte Brantner der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag.
Die Aufstellung von Habeck zum Spitzenkandidaten – ob er auch zum Kanzlerkandidaten gekürt wird, war bis zuletzt unklar – verteidigten die künftigen Vorsitzenden aber. Er halte es für "absolut richtig, den Wählern eine Option anzubieten, die weder Friedrich Merz noch Olaf Scholz heißt - zwei Männer, die nicht in diese Zeit passen", so Banaszak.
Zum Parteitag in Wiesbaden werden rund 830 Delegierte erwartet. Es ist die 50. Bundesdelegiertenkonferenz seit dem Zusammenschluss von Bündnis 90 und Grünen im Jahr 1993.
T.Furrer--NZN