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Der CDU-Politiker Johann Wadephul hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeworfen, sein Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin aus innenpolitischen Gründen geführt zu haben. "Scholz selbst ging es mehr um PR als um den Schutz der Ukraine", sagte der Vizevorsitzende der Unionsfraktion am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Gleichzeitig habe Scholz als "Kanzler auf Abruf" Putin einen "PR-Erfolg" verschafft.
Scholz hatte am Freitagnachmittag erstmals seit fast zwei Jahren mit Putin telefoniert. Er forderte dabei nach eigenen Angaben den russischen Präsidenten auf, "seine Truppen zurückzuziehen" und sich zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit zu zeigen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Scholz daraufhin vor, mit dem Telefonat die "Büchse der Pandora" geöffnet zu haben. "Das ist genau das, was Putin seit langem will: Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen", erklärte Selenskyj in Onlinediensten. Er bestätigte aber, dass Scholz ihn vorab über das Telefonat informiert habe.
Wadephul sagte, er könne nicht erkennen, dass das Telefonat die Ukraine dem Frieden näher gebracht habe. "Es wurden bekannte Positionen ausgetauscht." Frieden könne es für die Ukraine "nur mit stärkerer militärischer Unterstützung" geben. "Scholz war und ist dazu nicht bereit", kritisierte der CDU-Politiker.
E.Schneyder--NZN