Zürcher Nachrichten - Tödlicher Anschlag auf Flüchtlingsheim 1991: Bundesgerichtshof verhandelt im Januar

EUR -
AED 3.857974
AFN 72.730945
ALL 98.205206
AMD 412.188084
ANG 1.892504
AOA 960.557237
ARS 1068.226047
AUD 1.640581
AWG 1.890657
AZN 1.788797
BAM 1.955288
BBD 2.120245
BDT 125.487123
BGN 1.953864
BHD 0.396013
BIF 3103.686844
BMD 1.050365
BND 1.41113
BOB 7.256099
BRL 6.173289
BSD 1.050115
BTN 89.038824
BWP 14.248538
BYN 3.4365
BYR 20587.15023
BZD 2.116625
CAD 1.487054
CDF 3014.547211
CHF 0.931565
CLF 0.037063
CLP 1022.687426
CNY 7.633424
CNH 7.640375
COP 4563.940126
CRC 526.961938
CUC 1.050365
CUP 27.834667
CVE 110.235594
CZK 25.059917
DJF 186.991009
DKK 7.45822
DOP 63.51336
DZD 140.421327
EGP 53.408964
ERN 15.755472
ETB 133.622591
FJD 2.433167
FKP 0.829071
GBP 0.824468
GEL 2.951288
GGP 0.829071
GHS 15.435882
GIP 0.829071
GMD 75.626037
GNF 9058.626668
GTQ 8.090803
GYD 219.62246
HKD 8.167585
HNL 26.625024
HRK 7.492524
HTG 137.542655
HUF 408.245134
IDR 16772.48784
ILS 3.750175
IMP 0.829071
INR 89.150026
IQD 1375.65268
IRR 44207.194019
ISK 145.916941
JEP 0.829071
JMD 164.556887
JOD 0.745027
JPY 159.862358
KES 135.738675
KGS 91.174212
KHR 4221.853693
KMF 489.601289
KPW 945.327929
KRW 1503.171846
KWD 0.323029
KYD 0.875079
KZT 548.431534
LAK 22998.193498
LBP 94034.163338
LKR 304.733062
LRD 188.488822
LSL 18.721273
LTL 3.101454
LVL 0.635355
LYD 5.123658
MAD 10.468857
MDL 19.201152
MGA 4924.709741
MKD 61.527039
MMK 3411.543923
MNT 3569.13956
MOP 8.406877
MRU 41.635092
MUR 49.324893
MVR 16.179222
MWK 1820.82295
MXN 21.123148
MYR 4.660408
MZN 67.121376
NAD 18.721273
NGN 1625.187266
NIO 38.639693
NOK 11.659892
NPR 142.463675
NZD 1.81221
OMR 0.404387
PAB 1.050025
PEN 3.896279
PGK 4.247887
PHP 61.216353
PKR 292.081156
PLN 4.277259
PYG 8214.847735
QAR 3.828461
RON 4.970594
RSD 116.955988
RUB 108.975311
RWF 1463.316616
SAR 3.946006
SBD 8.805791
SCR 14.802491
SDG 631.857681
SEK 11.508275
SGD 1.411816
SHP 0.829071
SLE 23.947086
SLL 22025.629809
SOS 600.142764
SRD 36.978031
STD 21740.43084
SVC 9.18868
SYP 2639.072941
SZL 18.711276
THB 35.529671
TJS 11.477293
TMT 3.68678
TND 3.322398
TOP 2.460062
TRY 36.633243
TTD 7.127201
TWD 34.159231
TZS 2494.616248
UAH 43.849312
UGX 3841.99341
USD 1.050365
UYU 45.937964
UZS 13509.589147
VES 53.06275
VND 26675.064655
VUV 124.701421
WST 2.932189
XAF 655.785186
XAG 0.03295
XAU 0.000387
XCD 2.838664
XDR 0.796906
XOF 655.785186
XPF 119.331742
YER 262.985092
ZAR 18.535682
ZMK 9454.541304
ZMW 28.903152
ZWL 338.21704
  • MDAX

    -88.9300

    26840.12

    -0.33%

  • Euro STOXX 50

    4.4300

    4963.78

    +0.09%

  • SDAX

    -15.0300

    14169

    -0.11%

  • Goldpreis

    -24.9000

    2708.9

    -0.92%

  • TecDAX

    -4.3400

    3544.6

    -0.12%

  • DAX

    4.6800

    20403.84

    +0.02%

  • EUR/USD

    0.0000

    1.0501

    0%

Tödlicher Anschlag auf Flüchtlingsheim 1991: Bundesgerichtshof verhandelt im Januar
Tödlicher Anschlag auf Flüchtlingsheim 1991: Bundesgerichtshof verhandelt im Januar / Foto: Thomas Lohnes - AFP/Archiv

Tödlicher Anschlag auf Flüchtlingsheim 1991: Bundesgerichtshof verhandelt im Januar

Mehr als 33 Jahre nach einem tödlichen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im saarländischen Saarlouis verhandelt der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe über den Fall. Der BGH setzte den Termin dafür nach Angaben vom Donnerstag auf den 9. Januar fest. Er prüft das Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz, das im Oktober 2023 den damals 52 Jahre alten Peter S. zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilte. (Az. 3 StR 149/24)

Textgröße:

Das Oberlandesgericht sah als erwiesen an, dass der Angeklagte im September 1991 das Asylbewerberheim angezündet hatte. Bei dem Feuer starb der damals 27 Jahre alte Asylbewerber Samuel Yeboah. Die übrigen 20 Menschen im Haus konnten sich in Sicherheit bringen und erlitten dabei teilweise Verletzungen.

S. wurde wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerer Brandstiftung und mit zwölf Fällen von versuchtem Mord und versuchter besonders schwerer Brandstiftung verurteilt. Gegen das Urteil aus Koblenz legten sowohl der Generalbundesanwalt als auch der Angeklagte sowie vier Nebenkläger Revision beim BGH ein. Bei den Nebenklägern handelt es sich um Bewohner der Unterkunft, die bei dem Brand ihr Leben retten konnten.

Sie wollen letztlich erreichen, dass der Angeklagte auch wegen versuchten Mordes zu ihrem Nachteil verurteilt wird. Das Oberlandesgericht war der Überzeugung, dass der Angeklagte in Bezug auf acht Menschen davon ausgegangen war, dass sich diese rechtzeitig in Sicherheit bringen würden. Sie hielten sich in einem beleuchteten Zimmer nahe de Eingang auf, als er die Unterkunft anzündete. Darum ging das Oberlandesgericht für diese acht Fälle nicht von einem Tötungsvorsatz aus.

Der Generalbundesanwalt fordert, dass der Schuldspruch geändert wird und acht weitere Fälle von versuchtem Mord und versuchter besonders schwerer Brandstiftung umfasst. Er wendet sich außerdem gegen den Strafausspruch.

Der Vorsitzende Richter in Koblenz sprach bei der Urteilsverkündung von einer "besonders verachtenswerten" Tat. Der Angeklagte habe "vor dem Hintergrund seiner rechtsextremistischen Überzeugung aus Hass gegen Ausländern" gehandelt. Der aus einer zerrütteten Familie stammende S. habe damals in der Saarlouiser Skinheadszene "seine Ersatzfamilie" gefunden und "völlig kritiklos" deren rechtsextremistische Ideologie übernommen.

Nach dem Anschlag waren die Ermittlungen zunächst ohne Erfolg geblieben und wurden eingestellt. Der Fall galt als bekanntester ungelöster extremistischer Mordfall Deutschlands. Erst vor rund vier Jahren wurden die Ermittlungen wegen neuer Erkenntnisse wieder aufgenommen, die Bundesanwaltschaft übernahm den Fall.

Dem Koblenzer Urteil zufolge hatte sich der Angeklagte 2007 bei einem Grillabend gegenüber einer Zeugin mit der Tat gebrüstet und gesagt: "Das war ich, und sie haben mich nie erwischt." Nachdem die Zeugin 2019 erfahren hatte, dass bei dem Anschlag ein Mensch getötet worden war, wandte sie sich an die Behörden. Anfang April 2022 folgte die Festnahme.

W.F.Portman--NZN