Zürcher Nachrichten - Europäische Staaten gehen auf Tuchfühlung mit neuer syrischer Führung

EUR -
AED 3.855008
AFN 73.726954
ALL 98.33314
AMD 412.950974
ANG 1.891492
AOA 957.592124
ARS 1071.054277
AUD 1.656019
AWG 1.889179
AZN 1.781526
BAM 1.956515
BBD 2.119014
BDT 125.415852
BGN 1.956392
BHD 0.395779
BIF 3102.289853
BMD 1.049544
BND 1.417798
BOB 7.252582
BRL 6.407147
BSD 1.049454
BTN 89.155595
BWP 14.337832
BYN 3.434656
BYR 20571.056733
BZD 2.115473
CAD 1.502018
CDF 3012.190254
CHF 0.936719
CLF 0.037375
CLP 1031.292012
CNY 7.646136
CNH 7.648592
COP 4560.823682
CRC 528.293143
CUC 1.049544
CUP 27.812908
CVE 110.305327
CZK 25.081681
DJF 186.892986
DKK 7.45938
DOP 63.70329
DZD 140.59579
EGP 53.291738
ERN 15.743156
ETB 133.28743
FJD 2.439163
FKP 0.83122
GBP 0.825798
GEL 2.949076
GGP 0.83122
GHS 15.42742
GIP 0.83122
GMD 75.566502
GNF 9064.313893
GTQ 8.083878
GYD 219.578185
HKD 8.155264
HNL 26.636738
HRK 7.528278
HTG 137.208202
HUF 409.552973
IDR 16893.45557
ILS 3.777554
IMP 0.83122
INR 89.131712
IQD 1374.902661
IRR 44172.666316
ISK 144.742155
JEP 0.83122
JMD 164.260053
JOD 0.744543
JPY 161.272364
KES 135.653655
KGS 91.31046
KHR 4217.481626
KMF 489.218598
KPW 944.588753
KRW 1509.516388
KWD 0.322777
KYD 0.87462
KZT 550.073936
LAK 22988.40451
LBP 93984.660585
LKR 305.571716
LRD 189.954017
LSL 18.973437
LTL 3.09903
LVL 0.634859
LYD 5.135731
MAD 10.497438
MDL 19.211024
MGA 4918.798302
MKD 61.539322
MMK 3408.877033
MNT 3566.349393
MOP 8.39847
MRU 41.722254
MUR 48.807096
MVR 16.161166
MWK 1819.865339
MXN 21.178018
MYR 4.687785
MZN 67.068684
NAD 18.971809
NGN 1630.035654
NIO 38.623569
NOK 11.751835
NPR 142.649152
NZD 1.823011
OMR 0.404063
PAB 1.049474
PEN 3.922034
PGK 4.250554
PHP 61.833852
PKR 291.968497
PLN 4.270066
PYG 8204.76512
QAR 3.826599
RON 4.976204
RSD 116.994772
RUB 109.779678
RWF 1461.93448
SAR 3.943547
SBD 8.798907
SCR 14.81051
SDG 631.302956
SEK 11.500711
SGD 1.416713
SHP 0.83122
SLE 23.931691
SLL 22008.410024
SOS 599.819293
SRD 36.949192
STD 21723.435795
SVC 9.183357
SYP 2637.010315
SZL 18.966392
THB 35.882851
TJS 11.465992
TMT 3.683898
TND 3.330618
TOP 2.458139
TRY 36.747768
TTD 7.125994
TWD 34.066611
TZS 2471.639733
UAH 43.947367
UGX 3820.342109
USD 1.049544
UYU 46.786659
UZS 13506.938107
VES 52.979475
VND 26700.392005
VUV 124.603931
WST 2.899666
XAF 656.196904
XAG 0.034375
XAU 0.000396
XCD 2.836444
XDR 0.80057
XOF 656.178141
XPF 119.331742
YER 262.779539
ZAR 18.987437
ZMK 9447.156102
ZMW 29.097638
ZWL 337.952647
  • EUR/USD

    0.0010

    1.0505

    +0.1%

  • Euro STOXX 50

    -4.4500

    4942.58

    -0.09%

  • MDAX

    -246.2100

    25939.89

    -0.95%

  • SDAX

    -102.0000

    13808.24

    -0.74%

  • TecDAX

    -24.4100

    3489.24

    -0.7%

  • DAX

    -67.4400

    20246.37

    -0.33%

  • Goldpreis

    0.2000

    2662.2

    +0.01%

Europäische Staaten gehen auf Tuchfühlung mit neuer syrischer Führung
Europäische Staaten gehen auf Tuchfühlung mit neuer syrischer Führung / Foto: Aris MESSINIS - AFP

Europäische Staaten gehen auf Tuchfühlung mit neuer syrischer Führung

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sind mehrere europäische Staaten auf Tuchfühlung zur neuen Führung in Damaskus gegangen. Am Dienstag traf eine Delegation aus Berlin unter Leitung des Nahostbeauftragten des Auswärtigen Amts, Tobias Tunkel, nach offiziellen Angaben in der syrischen Hauptstadt Vertreter der islamistischen HTS-Miliz, darunter deren Anführer Mohammed al-Dscholani. An der seit 2012 geschlossenen französischen Botschaft in Damaskus wurde die Trikolore gehisst. Unterdessen berichtete die UN-Migrationsorganisation über die Flucht "zehntausender" Angehöriger religiöser Minderheiten.

Textgröße:

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts erklärte, im Zentrum der Gespräche der deutschen Delegation mit HTS-Vertretern hätten unter anderem die Erwartungen Deutschlands "mit Blick auf den Schutz von Minderheiten und Frauenrechten" gestanden, um "eine friedliche Entwicklung in Syrien begleiten zu können".

Neben al-Dscholani, der inzwischen unter seinem bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa auftritt, habe die Delegation der Bundesregierung unter anderem den für internationale Kontakte zuständigen HTS-Vertreter Said al-Attar und den Bildungsminister der von der HTS ernannten Übergangsregierung, Nadir al-Kadari, getroffen. Demnach nahm die Delegation des Nahostbeauftragten Tunkel erstmals auch die seit 2012 geschlossene deutsche Botschaft in Augenschein.

Auch der französische Sondergesandte Jean-François Guillaume reiste nach Damaskus und versprach, sein Land werde "an der Seite der Syrer" sein. Französische Sicherheitskräfte betraten die seit 2012 geschlossene Botschaft des Landes ein und hissten dort die Trikolore. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, deren Land derzeit den Vorsitz der G7-Gruppe innehat, äußerte sich in Rom ebenfalls offen für eine Zusammenarbeit mit der syrischen Übergangsregierung, forderte aber unter anderem die Achtung der Rechte syrischer Christen und anderer ethnischer und religiöser Minderheiten im Land.

Nach "konstruktiven" Gesprächen in Damaskus kündigte die Europäische Union an, ihre diplomatische Vertretung in dem Bürgerkriegsland wieder eröffnen zu wollen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warb bei einem Besuch in Ankara beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für eine "direkte Zusammenarbeit" mit der HTS und anderen Gruppierungen. Zudem kündigte sie eine zusätzliche Milliarde Euro für die Unterstützung syrischer Flüchtlinge in der Türkei an. Das Geld werde auch zur freiwilligen Rückkehr syrischer Flüchtlinge beitragen.

Ihre Botschaften in Syrien bereits wiedereröffnet hatten in den vergangenen Tagen die Türkei und Katar, beide Länder waren bereits vor Assads Sturz Unterstützer der Kämpfer, die ihn letztlich zu Fall brachten. Die Regierung des Iran - einer der zentralen Verbündeten Assads - erklärte hingegen, die Botschaft in Syrien erst wieder öffnen zu wollen, wenn die Sicherheitsbedingungen erfüllt seien. Am Tag von Assads Sturz waren Plünderer und Schaulustige in die iranische Vertretung in Damaskus eingedrungen.

Kämpfer der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und damit die langjährige Herrschaft Assads in Syrien beendet. Der Machthaber, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.

Die HTS ist ursprünglich aus der Al-Nusra-Front hervorgegangen, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, und wird von den USA und anderen westlichen Staaten als "terroristisch" eingestuft. HTS-Anführer al-Dscholani gibt sich inzwischen indes moderat.

Die Leiterin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Amy Pope, erklärte jedoch, nach Assads Sturz seien "zehntausende" Mitglieder religiöser Minderheiten aus dem Land geflohen, darunter Schiiten. Christliche Geistliche hätten erklärt, sie seien "weiterhin sehr besorgt" angesichts der Lage.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu unterstrich unterdessen bei seinem ersten Besuch auf dem Gipfel des Bergs Hermon in der jüngst von seinem Land besetzten Pufferzone zwischen Syrien und Israel die strategische Bedeutung des Landstrichs. Der Gipfel des Hermon diene Israel dazu, "sowohl nahe als auch ferne Bedrohungen zu identifizieren", erklärte das Verteidigungsministerium.

Israel hatte das Einrücken in die Pufferzone als "vorübergehende" und "defensive" Maßnahme angesichts eines möglichen Machtvakuums in Syrien bezeichnet. Die Pufferzone zwischen Israel und Syrien war 1974, nach dem von Syrien und Ägypten gegen Israel geführten Jom-Kippur-Krieg, eingerichtet worden.

Der militärische Anführer der HTS-Miliz, Abu Hassan al-Hamwi, forderte unterdessen die internationale Gemeinschaft auf, eine "Lösung" für die israelischen Angriffe im Süden Syriens und das "Einrücken" der israelischen Armee zu finden. Dieses Vorgehen sei "ungerecht", sagte al-Hamwi der Nachrichtenagentur AFP. Wie bereits HTS-Chef al-Dscholani kündigte auch al-Hamwi die Auflösung des bewaffneten Arms der HTS und dessen Einbindung in die syrische Armee an.

Zur Zukunft der Kurdengebiete im Norden Syriens sagte er, diese würden unter den Machtbereich der neuen Regierung fallen. Zu einer möglichen kurdischen Autonomie sagte er, seine Gruppe lehne Föderalismus ab. "Syrien wird nicht geteilt werden", sagte al-Hamawi.

Das US-Außenministerium teilte unterdessen mit, unter seiner Vermittlung sei die Feuerpause in der Gegend nahe der zwischen Kurden und pro-türkischen Milizen umkämpften Stadt Manbidsch im Norden des Landes ausgeweitet worden. Die sei zunächst über diese Woche hinaus geschehen, Washington strebe eine "möglichst lange" Ausdehnung der Waffenruhe an.

R.Schmid--NZN