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Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am Freitag der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma sowie der Volksgruppe der Jenischen durch die Nationalsozialisten gedacht. "Wir stehen hier in Solidarität mit den Überlebenden, ihren Angehörigen und ihren Nachfahren", sagte Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) am Morgen in einer kurzen Ansprache. Sie erinnerte daran, dass europaweit in der NS-Zeit rund 500.000 Sinti und Roma sowie Jenischen ermordet wurden.
Diese Verbrechen müssten auch heute Verpflichtung und Mahnung sein, sagte Rehlinger weiter. "Heute leben in Deutschland wieder etwa 70.000 Sinti und Roma". Damit seien ihr Leben und ihre Kultur "in Deutschland wieder heimisch geworden, heimisch geblieben", fügte sie hinzu. Rehlinger kritisierte aber auch "Diskriminierung und Ausgrenzung", die es gegen Sinti auch Roma auch heute noch in Deutschland gebe.
"Antiziganismus muss uns alle mit großer Sorge erfüllen", sagte die saarländische Ministerpräsidentin. Dagegen ebenso wie gegen alle menschenverachtenden Ideologien "müssen wir uns klar positionieren und unsere Stimme erheben", forderte die Bundesrats-Präsidentin. Sie mahnte, die Kultur der Sinti und Roma in Deutschland zu schützen und zu bewahren.
B.Brunner--NZN