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Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere seien verletzt worden, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag nach dem gemeinsamen Besuch des Tatorts mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). Nach Worten von Scholz seien fast 40 Menschen so schwer verletzt, "dass man große Sorge um sie haben muss".
In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Als mutmaßlicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien gefasst, der seit 2006 in Deutschland lebte.
Scholz sprach von einer "furchtbaren, wahnsinnigen Tat", die "zutiefst zu Herzen" gehe. Er sicherte Stadt, Opfern und Angehörigen "die Solidarität des ganzen Landes" zu und würdigte den Einsatz der Rettungskräfte. Gleichzeitig mahnte der Kanzler eine umfassende Aufklärung des Anschlags an. Es sei wichtig, "dass das mit aller Präzision und Genauigkeit geschieht", sagte er. "Es darf nichts ununtersucht bleiben."
Scholz warnte auch vor einer Spaltung der Gesellschaft durch die Gewalttat. Wichtig sei, "dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten, dass wir uns unterhaken, dass nicht Hass unser Miteinander bestimmt", sagte er. Es dürften nicht diejenigen durchkommen, "die Hass säen wollen".
Haseloff sprach angesichts der Zahl der Toten und der vielen Verletzten von einer "Dimension, die sich keiner von uns überhaupt vorstellen konnte". Es sei zu hoffen, dass die Schwerst- und Schwerverletzten wieder genesen würden und "weitere Opfer dieser Stadt und dem Land Sachsen-Anhalt erspart bleiben". Denn dies sei "eine Last, die wir nur schwer tragen können".
Über Sicherheit müsse künftig "noch deutlicher" geredet werden, fügte Haseloff hinzu. Das sei aber "heute nicht der Tag", an dem getrauert werde. Es müsse aber darüber nachgedacht werden, wie den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl vermittelt werde, dass "man in Deutschland nicht nur sichere Weihnachtsmärkte hat, sondern dass wir unser Leben in dieser freiheitlich demokratischen Grundordnung so leben können, wie wir das wollen".
U.Ammann--NZN