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Ukrainische Ermittler verhören nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei in der russischen Region Kursk gefangen genommene nordkoreanische Soldaten. Ukrainische Soldaten hätten die verletzten Männer gefangen genommen, erklärte Selenskyj am Samstag. Trotz ihrer Verwundungen hätten die beiden Nordkoreaner überlebt und seien nach Kiew gebracht worden. Sie würden jetzt von Ermittlern des ukrainischen Geheimdienstes SBU verhört.
Nordkorea hat tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee entsandt. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz, unter anderem in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine.
Ende Dezember hatte der ukrainische Präsident berichtet, dass mehrere im Kampf verletzte nordkoreanische Soldaten nach ihrer Gefangennahme gestorben seien. Am Samstag beschuldigte Selenskyj russische Soldaten und die nordkoreanischen Kameraden von verwundeten Nordkoreanern, diese zu "erledigen", damit deren Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine nicht nachgewiesen werden könne. Er kündigte an, Journalisten Zugang zu den Kriegsgefangenen zu gewähren, weil "die Welt wissen muss, was passiert".
Selenskyj veröffentlichte in Onlinemedien Fotos von zwei verletzten Männern mit asiatischen Gesichtszügen, jedoch keinen Beweis dafür, dass es sich um Nordkoreaner handelt. Ein Foto zeigte einen russischen Armeeausweis, der auf einen 26-jährigen Mann aus der russischen Region Tuwa nahe der Grenze zur Mongolei ausgestellt war. Einigen Berichten zufolge stattet die russische Armee nordkoreanische Soldaten mit gefälschten Papieren aus, um ihre Identität zu verschleiern.
Dem ukrainischen Geheimdienst SBU zufolge sprechen die beiden Gefangenen weder russisch noch ukrainisch, ihre Befragung laufe "in Zusammenarbeit" mit dem südkoreanischen Geheimdienst mithilfe koreanischer Dolmetscher.
Dem SBU zufolge sagte einer der Gefangenen, der russische Armeeausweis sei ihm im Herbst übergeben worden, als er zu einem einwöchigen gemeinsamen Training mit russischen Einheiten nach Russland gekommen sei. Der Mann sagte demnach aus, er sei im Jahr 2005 geboren und seit 2021 als Grenadier in der nordkoreanischen Armee. Er habe geglaubt, "zum Training" nach Russland geschickt zu werden, "und nicht, um Krieg gegen die Ukraine zu führen".
A.Wyss--NZN