Zürcher Nachrichten - Linkskandidat Petro gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl in Kolumbien

EUR -
AED 3.891201
AFN 72.039685
ALL 98.100849
AMD 409.437665
ANG 1.900657
AOA 966.712075
ARS 1057.796539
AUD 1.628853
AWG 1.904283
AZN 1.804062
BAM 1.956458
BBD 2.129416
BDT 126.022372
BGN 1.950776
BHD 0.399246
BIF 3069.629473
BMD 1.059406
BND 1.41779
BOB 7.28745
BRL 6.089044
BSD 1.054604
BTN 88.991622
BWP 14.387973
BYN 3.450793
BYR 20764.361575
BZD 2.125815
CAD 1.485457
CDF 3040.496022
CHF 0.935646
CLF 0.037352
CLP 1030.64317
CNY 7.665972
CNH 7.65858
COP 4658.209074
CRC 537.085653
CUC 1.059406
CUP 28.074264
CVE 110.760843
CZK 25.299733
DJF 187.802008
DKK 7.459163
DOP 64.147013
DZD 141.325824
EGP 52.371848
ERN 15.891093
ETB 129.009157
FJD 2.403422
FKP 0.836207
GBP 0.835797
GEL 2.886856
GGP 0.836207
GHS 16.908088
GIP 0.836207
GMD 75.217814
GNF 9143.7349
GTQ 8.14774
GYD 220.634184
HKD 8.246026
HNL 26.670588
HRK 7.557019
HTG 138.537888
HUF 406.568404
IDR 16782.742273
ILS 3.961459
IMP 0.836207
INR 89.410547
IQD 1388.351829
IRR 44593.05834
ISK 144.4706
JEP 0.836207
JMD 167.377857
JOD 0.751226
JPY 163.611505
KES 136.128628
KGS 91.63792
KHR 4291.654328
KMF 492.359227
KPW 953.465181
KRW 1475.678499
KWD 0.325756
KYD 0.878804
KZT 526.201891
LAK 23253.966423
LBP 94922.795608
LKR 307.256209
LRD 193.524202
LSL 19.159367
LTL 3.128151
LVL 0.640824
LYD 5.175185
MAD 10.596141
MDL 19.162624
MGA 4936.832823
MKD 61.531295
MMK 3440.910022
MNT 3599.86222
MOP 8.456242
MRU 42.296799
MUR 49.261911
MVR 16.378548
MWK 1838.06978
MXN 21.41701
MYR 4.741161
MZN 67.722574
NAD 19.159367
NGN 1767.121274
NIO 38.932883
NOK 11.657997
NPR 142.381217
NZD 1.799497
OMR 0.407884
PAB 1.054555
PEN 4.020461
PGK 4.261001
PHP 62.128885
PKR 294.314082
PLN 4.318039
PYG 8220.151812
QAR 3.856769
RON 4.976138
RSD 117.006178
RUB 105.668324
RWF 1451.386498
SAR 3.97711
SBD 8.866721
SCR 14.755111
SDG 637.227276
SEK 11.561199
SGD 1.41845
SHP 0.836207
SLE 23.995293
SLL 22215.223388
SOS 605.446447
SRD 37.508281
STD 21927.569466
SVC 9.22819
SYP 2661.789717
SZL 19.016034
THB 36.644553
TJS 11.221403
TMT 3.707922
TND 3.347386
TOP 2.481232
TRY 36.631616
TTD 7.159475
TWD 34.385467
TZS 2811.644994
UAH 43.676398
UGX 3872.301979
USD 1.059406
UYU 45.225206
UZS 13586.884811
VES 48.448686
VND 26924.808645
VUV 125.774833
WST 2.957429
XAF 656.183822
XAG 0.033996
XAU 0.000406
XCD 2.863098
XDR 0.802277
XOF 656.831773
XPF 119.331742
YER 264.692899
ZAR 19.015291
ZMK 9535.919228
ZMW 29.082151
ZWL 341.128365
  • EUR/USD

    -0.0007

    1.0594

    -0.07%

  • DAX

    -21.6200

    19189.19

    -0.11%

  • Euro STOXX 50

    -4.5200

    4790.33

    -0.09%

  • MDAX

    -215.8900

    26195.18

    -0.82%

  • Goldpreis

    2.0000

    2616.6

    +0.08%

  • SDAX

    2.9900

    13408.79

    +0.02%

  • TecDAX

    -18.7700

    3333.56

    -0.56%

Linkskandidat Petro gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl in Kolumbien
Linkskandidat Petro gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl in Kolumbien / Foto: Juan BARRETO - AFP

Linkskandidat Petro gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl in Kolumbien

Nach dem ersten Durchgang der Präsidentenwahl in Kolumbien zeichnet sich eine historische Zäsur ab: Der Linkskandidat Gustavo Petro gewann die erste Runde am Sonntag nach offiziellen Angaben mit 40 Prozent der Stimmen. Der Ex-Guerillero und jetzige Senator tritt bei der Stichwahl am 19. Juni gegen den populistischen Millionär Rodolfo Hernández an, der überraschend Zweiter wurde. Der Kandidat des konservativen Establishments landete nur auf dem dritten Platz.

Textgröße:

Nach Auszählung von 99 Prozent der Wahlzettel kam der 62-jährige Petro nach offiziellen Angaben auf 40,3 Prozent der Stimmen. Er verpasste damit die absolute Mehrheit, die für einen Sieg in der ersten Runde nötig gewesen wäre. Der unabhängige Unternehmer Hernández erhielt 28 Prozent. Er zog an dem konservativen Kandidaten Federico "Fico" Gutiérrez vorbei, der mit knapp 24 Prozent eine beispiellose Niederlage für die traditionelle Rechte Kolumbiens einfuhr.

Ein Sieg Petros in der Stichwahl wäre eine historische Zäsur: Erstmals bekäme Kolumbien einen linksgerichteten Staatschef. Bislang hatte sich die Macht in dem südamerikanischen Land stets in den Händen mehr oder minder konservativer Eliten konzentriert.

Für den Sozialdemokraten Petro, der als junger Mann der Guerillagruppe M-19 angehörte, stimmten am Sonntag mehr als 8,4 Millionen Kolumbianer - in der Hoffnung, dass er gegen Armut, die Gewalt in den ländlichen Gebieten, die Kriminalität in den Städten sowie gegen die weitverbreitete Korruption vorgeht.

Der einstige "Comandante Aureliano" und spätere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá hat einen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Reformkurs angekündigt. Dazu gehören Steuern für Vermögende, ein Notprogramm gegen den Hunger sowie die Abkehr von Öl und Gas zugunsten erneuerbarer Energien.

Nach seinem Sieg am Sonntag kündigte der 62-Jährige einen "echten Wandel" an, sollte er bei der Stichwahl am 19. Juni siegen. Er versprach, sich gleichzeitig für "soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität" einzusetzen: "Ein Unternehmen kann nicht wachsen, wenn die Gesellschaft verarmt ist. Gewinne können nicht nachhaltig wachsen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung Hunger leidet", sagte er.

Ein Großteil von Petros Anhängern rekrutiert sich aus der Protestbewegung, die im vergangenen Jahr angesichts der durch die Corona-Pandemie verschärften Nöte großer Bevölkerungsteile Front gegen den rechtsgerichteten Präsidenten Iván Duque gemacht hatte. Bei den damaligen Unruhen waren nach UN-Angaben mindestens 46 Menschen getötet worden. Duque durfte nun nicht mehr antreten.

Rund 40 Prozent der Kolumbianer leben in Armut und die Einkommensungleichheit im Land zählt laut Weltbank zu den ausgeprägtesten weltweit. Das Land leidet zudem immer noch an den Folgen eines jahrzehntelangen Konflikts zwischen linksgerichteten Rebellen und der Armee sowie rechtsgerichteten Paramilitärs.

Für den 77-jährigen Millionär Hernández votierten insgesamt 5,9 Millionen Wählerinnen und Wähler. Der unabhängige Kandidat hatte im Wahlkampf vorgeschlagen, Botschaften im Ausland zu schließen, um Studentendarlehen abzubezahlen. Zudem solle jeder Kolumbianer das Recht haben, einmal im Leben ans Meer zu reisen. Hernández war als Außenseiter ins Rennen gegangen, hatte in Umfragen zuletzt aber zugelegt. Die örtliche Presse bezeichnet ihn als den "kolumbianischen Trump".

Der drittplatzierte Ex-Bürgermeister von Medellín, Gutiérrez, hatte sich sich als Verfechter einer harten Linie gegen die Kriminalität und vor allem den Drogenhandel präsentiert und dabei auf seine Politik in der vormaligen Drogenmetropole erwiesen. Nach seiner Niederlage rief er seine Anhänger dazu auf, in der zweiten Runde für Hernández zu stimmen, da Petro "eine Gefahr für die Demokratie" darstelle.

Nach Einschätzung von politischen Experten dürfte der Einzug des Populisten in die Stichwahl Petros Sieg erschweren. Laut einigen Umfragen hat Hernández mit seiner Rhetorik gegen das Establishment bessere Chancen als Gutiérrez, Petro in der zweiten Runde zu schlagen.

L.Rossi--NZN