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Nach dem diplomatischen Affront der Ausweisung des französischen Botschafters aus Mali will Frankreich gemeinsam mit den internationalen Partnern den Militäreinsatz Takuba in Mali überdenken. "Wir werden bis Mitte Februar mit unseren Partnern besprechen, wie unsere Präsenz sich entwickeln soll", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Dienstag dem Sender France Info. Die Bundeswehr ist an Takuba nicht beteiligt, wohl aber an UN- und EU-Einsätzen in Mali.
Die malische Militärjunta hatte am Vortag bekannt gegeben, dass sie den französischen Botschafter aufgefordert habe, innerhalb von 72 Stunden das Land zu verlassen. Vorausgegangen waren heftige Wortwechsel zwischen den durch einen Putsch an die Macht gekommenen Militärs und der französischen Regierung.
Paris hatte die Ausweisung "zur Kenntnis genommen". Dieser Schritt zeige die "zunehmende Isolierung der Junta", sagte Attal.
Auf die Frage, ob Frankreich sich komplett aus Mali zurückziehen wolle, antwortete er ausweichend. "Wir haben bereits (die französischen Soldaten vor Ort) reduziert und werden dies auch weiter tun", sagte Attal. Frankreich hat derzeit bis zu 5000 Soldaten in Mali im Einsatz, deren Zahl bis 2032 um die Hälfte reduziert werden soll.
In den vergangenen Monaten hatten sich die Beziehungen zwischen der Militärregierung in Bamako und der französischen Regierung zunehmend verschlechtert. Die Junta hat nicht nur die für Februar geplanten Wahlen abgesagt, sondern arbeitet zunehmend enger mit russischen "Militärberatern" zusammen. Unter anderem Frankreich und die USA werfen der Militärjunta vor, dass sie sich unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung von russischen Söldnern der sogenannten Wagner-Gruppe unterstützen lässt.
Derzeit überlappen sich in Mali mehrere Militäreinsätze, die gegen dschihadistische Gruppen vorgehen: An dem von Frankreich initiierten Takuba-Einsatz beteiligen sich unter anderem Estland, Italien und Rumänien. Zudem gibt es eine UN-Mission und eine EU-Ausbildungsmission, an beiden ist auch die Bundeswehr mit bis zu 1700 Soldaten beteiligt. Eine von Frankreich auf den Weg gebrachte Einsatztruppe der Nachbarstaaten Mali, Burkina Faso, Niger, Mauretanien und Tschad ist nur bedingt einsatzbereit.
D.Smith--NZN