Zürcher Nachrichten - Israel fliegt nach Raketenbeschuss aus dem Libanon Luftangriffe gegen Hisbollah

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Israel fliegt nach Raketenbeschuss aus dem Libanon Luftangriffe gegen Hisbollah
Israel fliegt nach Raketenbeschuss aus dem Libanon Luftangriffe gegen Hisbollah / Foto: Rabih DAHER - AFP/Archiv

Israel fliegt nach Raketenbeschuss aus dem Libanon Luftangriffe gegen Hisbollah

Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon hat Israel Luftangriffe auf Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz im Nachbarland gestartet. Bei mehreren Wellen von israelischen Luftangriffen auf den Südlibanon kamen am Wochenende laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur ANI mehrere Menschen ums Leben. Auch ein Funktionär der Hisbollah wurde nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei einem Angriff getroffen.

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Am Samstag waren nach Angaben der israelischen Streitkräfte sechs Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden, drei wurden abgefangen. Im Norden Israels wurde Luftalarm ausgelöst.

Es war das erste Mal seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah am 27. November, dass Raketen auf den Norden Israels abgefeuert wurden. Die Hisbollah bestritt Verantwortung für den Raketenbeschuss.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz machte die libanesische Regierung für den Vorfall verantwortlich. "Ich habe der Armee befohlen, entsprechend zu antworten", erklärte der Minister. Ähnlich äußerte sich auch der israelische Armeechef Ejal Samir. Er drohte mit einer "harten Antwort" und betonte, der libanesische Staat sei für die Einhaltung der Waffenruhe verantwortlich.

Die libanesische Regierung warnte vor einem erneuten Krieg mit Israel. Regierungschef Nawaf Salam erklärte, ein solcher Krieg hätte katastrophale Folgen und würde "Leid über den Libanon und das libanesische Volk bringen". Die libanesische Armee gab an, drei Abschussrampen für selbstgebaute Raketen in einem Gebiet nördlich des Flusses Litani, rund 30 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, gefunden und "demontiert" zu haben.

Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben "Dutzende von Raketenwerfern" und ein Kommandozentrum der Hisbollah-Miliz im Südlibanon aus der Luft an. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Katz hätten die Armee angewiesen, "kraftvoll gegen Dutzende von Terrorzielen im Libanon vorzugehen", hieß es in einer Erklärung. Dabei wurden ANI zufolge in der Stadt Tulin mindestens fünf Menschen getötet, unter ihnen ein Kind.

Später ordneten Netanjahu und Katz eine "zweite Welle von Luftangriffen gegen dutzende Hisbollah-Ziele im Libanon an", wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Am Samstagabend wurden bei weiteren israelischen Luftangriffen im Süden und Osten des Libanons in der Küstenstadt Tyros laut ANI mindestens drei Menschen getötet. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurde bei dem Angriff in Tyros ein Funktionär der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen.

Am Sonntag berichtete ANI von einem israelischen Drohnenangriff auf ein Auto in der Stadt Aita al-Schaab unweit der Grenze zu Israel, bei dem es mehrere Opfer gegeben habe. Nähere Angaben dazu machte ANI nicht.

Die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) warnte am Samstag, jede weitere Eskalation der instabilen Situation könne "schwerwiegende Folgen für die Region" haben. Die Konfliktparteien dürften die "erzielten Fortschritte" nicht gefährden.

Die Hisbollah-Miliz hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mit einem verstärkten Raketenbeschuss auf Israel begonnen. In der Folge flohen rund 60.000 Menschen aus dem Norden Israels. Nur ein kleiner Teil von ihnen ist seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe zurückgekehrt. Auf der libanesischen Seite wurden rund eine Million Menschen durch die Kämpfe aus dem Süden des Landes vertrieben.

T.Gerber--NZN