Euro STOXX 50
-17.1600
Zehntausende Menschen, darunter auch viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, haben sich bei einer Pride-Parade in Warschau für die Gleichstellung Homosexueller eingesetzt. Mit Regenbogenfahnen und blau-gelben ukrainischen Flaggen zogen sie am Samstag feiernd durch die polnische Hauptstadt. Der Organisator der wegen des russischen Angriffskriegs abgesagten Pride-Parade in Kiew, Lenny Emson, bedankte sich für den herzlichen Empfang. "Heute marschieren wir zusammen mit der Warschau-Pride", sagte er.
In Kiew gab es nur eine kleine Veranstaltung in einem Nachtclub im Stadtzentrum, an der einige dutzend Menschen teilnahmen.
Die Parade in Warschau begann mit einer Schweigeminute für die beiden Menschen, die in der Nacht zum Samstag in der Nähe einer Schwulenbar in der norwegischen Hauptstadt Oslo durch Schüsse getötet worden waren. Norwegens Botschafter in Polen, Anders Eide, sagte, am Ende setzten sich Liebe und Gerechtigkeit durch. "Unser Kampf für gleiche Rechte für alle und unsere Unterstützung für die LGBTQ-Gemeinde ist eindeutig und wird es auch bleiben."
Die Pride-Parade in Warschau wird vom liberalen Bürgermeister Rafal Trzaskowski unterstützt. Auch die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli, nahm in diesem Jahr daran teil.
Polen steht immer wieder wegen der Diskriminierung sexueller Minderheiten in der Kritik. Die rechtsnationale Regierungspartei PiS prangert regelmäßig eine vermeintliche "LGTBQ-Ideologie" an, die von Brüsseler "Eurokraten" genährt werde und sich gegen polnische Traditionen und Werte richte. Das englische Kürzel LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
S.Scheidegger--NZN