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Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, lehnt die Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte derzeit ab und mahnt zugleich eine tragfähige bundesweite Regelung an. Unter den gegenwärtigen Bedingungen halte er "nichts von einer Impfpflicht", sagte Brysch am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Schließlich berge die Regelung das Risiko, dass zehntausende Pflegekräfte nicht zur Arbeit kommen könnten und mehr als 100.000 Pflegebedürftige darunter zu leiden hätten.
Das einseitige Ausscheren Bayerns kritisierte Brysch jedoch ebenfalls. "Es kann nicht jedes Land machen, was es will", sagte der Stiftungsvorstand. Es einfach den jeweiligen Gesundheitsämtern zu überlassen, ob sie die Impfpflicht für Pflegekräfte umsetzen oder nicht, sorge für eine uneinheitliche Lage.
"Deswegen brauchen wir eine bundesweite Lösung", forderte Brysch. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Montag angekündigt, die ab Mitte März geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umzusetzen. Er begründete dies mit ansonsten drohendem verschärftem Personalmangel in der Pflege.
Aktuell setzt Brysch beim Schutz der Pflegebedürftigen vor Covid-19 auf eine Kombination aus Impfungen und Tests. "Impfen hilft uns, durch die Krise zu kommen", sagte er im ZDF. Klar sei aber auch: "Testen gehört dazu." Er sei daher bei den Pflegekräften für "eine konsequente Testung vor Dienstbeginn". Dies sei "ein gutes Mittel der Wahl" zur Vermeidung von Corona-Infektionen in Pflegeeinrichtungen.
Nach Bryschs Angaben stehen derzeit zwar genügend Corona-Schnelltests zur Verfügung, die PCR-Testkapazitäten reichten allerdings nicht aus. Er sprach sich hier für mehr Unterstützung durch die Behörden aus. "Warum telefonieren eigentlich die Gesundheitsämter dem Virus hinterher?", kritisierte Brysch. Sie sollten vielmehr die Pflegeeinrichtungen bei den Corona-Tests unterstützen. Zusätzlich könne dafür erneut auch die Bundeswehr eingesetzt werden.
W.O.Ludwig--NZN