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Kurz vor der Bundespräsidentenwahl stellt etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger Frank-Walter Steinmeiers ein gutes Zeugnis als Staatsoberhaupt nach seiner ersten Amtsperiode aus. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe), erklärten 55 Prozent, dass Steinmeier bisher ein guter Bundespräsident gewesen sei. 31 Prozent der Befragten bewerteten die erste Amtszeit des Bundespräsidenten dagegen negativ.
Jeder siebte Bundesbürger (14 Prozent) antwortete unentschieden auf die Frage: "Finden Sie, dass Frank-Walter Steinmeier bisher ein guter Bundespräsident war?"
Großen Rückhalt erhielt Steinmeier laut Umfrage vor allem im Lager von SPD und Grünen: 85 Prozent der SPD-Anhänger und 74 Prozent der Grünen-Unterstützer äußerten sich sehr zufrieden über das Staatsoberhaupt. Auch unter Unions-Anhängern bescheinigten 53 Prozent dem früheren SPD-Außenminister eine gute Arbeit im höchsten Staatsamt.
Mit 41 Prozent bei den FDP- und 46 Prozent bei den Linken-Anhängern stieß Steinmeier auf weniger Zustimmung. In der AfD-Gefolgschaft stieß er mit 82 Prozent Negativwert auf breite Ablehnung. Auch bei den unter 40 Jahre alten Bundesbürgern stieß Steinmeiers Amtsbilanz mit nur etwas mehr als 40 Prozent Zustimmung überwiegend auf Skepsis. Breite Zustimmung genoss der Bundespräsident dagegen bei den über 65-Jährigen mit 67 Prozent guter Beurteilung seiner Amtsführung.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Umfrage wurden im Zeitraum vom 11.11.2021 bis 09.02.2022 die Antworten von 5026 Teilnehmenden aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt demnach bei 2,5 Prozent.
In Berlin kommt am Sonntag die Bundesversammlung zusammen, um den nächsten Bundespräsidenten zu wählen. Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier kann dabei mit einer zweiten fünfjährigen Amtszeit rechnen - er genießt die Unterstützung von SPD, Unionsparteien, Grünen und FDP. Seine drei Gegenkandidaten gelten als chancenlos.
N.Fischer--NZN