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Die Tour de France bricht 2024 vor allem wegen der Olympischen Spiele in Paris mit einigen Traditionen. Die 111. Auflage der berühmtesten Radrundfahrt der Welt endet fünf Tage vor Beginn der Sommerspiele am 21. Juli in Nizza und damit zum ersten Mal seit 1905 nicht auf den Champs-Elysees in Frankreichs Hauptstadt.
Nach Angaben der Veranstalter wird die letzte Etappe in Nizza als Einzelzeitfahren ausgetragen. Damit könnte der Schlussabschnitt im Gegensatz zur üblichen "Tour d'Honneur" nach Paris wieder einmal entscheidend für den Ausgang der Rundfahrt werden. Die aufgrund von Olympia um eine Woche vorgezogene Frankreich-Rundfahrt beginnt am 29. Juni in Florenz und damit zum ersten Mal in der Tour-Geschichte in Italien.
Der vorübergehende Abschied von Paris hat geradezu sporthistorische Dimensionen. Lediglich bei den ersten beiden Austragungen der Tour 1903 und 1904 endete die "Grand Boucle" noch in Ville d'Avray und erst danach immer in der Seine-Metropole. In Paris war die Zielankunft bis 1968 im Prinzenpark-Stadion, danach im Cipale Velodrome und seit 1975 auf den Champs-Elysees.
In einem Zeitfahren fiel zuletzt 1989 die Tour-Entscheidung. In einem legendären Finale wandelte der US-Amerikaner Greg LeMond einen Rückstand von 50 Sekunden auf den französischen Gesamtspitzenreiter Laurent Fignon im Kampf gegen die Uhr noch in einen Acht-Sekunden-Vorsprung um. Im Olympia-Jahr soll zudem als Auftakt des Schlusswochenendes am Tag vor dem Finale eine "bergorientierte" Etappe mit Nizza als Ausgangspunkt stattfinden.
Nizza war bislang 37-mal Etappenort der Tour. 1981 und 2020 war der Nobel-Ort an der französischen Riviera bereits zu Tour-Beginn Schauplatz des "Grand Depart".
2025 soll die Tour wieder nach Paris zurückkehren. Mit Blick auf das Jubiläum des 50. Jahrestages der Zielankunft auf den Champs-Elysees deuteten die Organisatoren bereits besondere Aktionen an.
S.Scheidegger--NZN