Goldpreis
7.5000
Der Deutsche Olympische Sportbund wird sich mit der Zustimmung seiner Mitglieder auf den Weg zu einer Olympia-Bewerbung machen. Die Delegierten sprachen sich bei der Vollversammlung in Baden-Baden einstimmig für den Strategie-Prozess aus, der nach gesellschaftlichen Debatten im Jahr 2023 und einem Bürgervotum 2024 in einem neuen Anlauf gipfeln soll, Sommer- oder Winterspiele nach Deutschland zu holen.
Miriam Welte, Olympiasiegerin im Bahnradsport, präsentierte im Kurhaus den Plan zu einer Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele. "Ich will mehr Gänsehautmomente, die wir nicht nur im Fernsehen sehen, sondern live erleben können", sagte die DOSB-Vizepräsidentin: "Olympische und Paralympische Spiele sind für alle das Größte. Ein noch größeres und selteneres Ziel sind diese Spiele im eigenen Land."
Der DOSB stützt sich auf eine Forsa-Umfrage, die eine Zweidrittel-Mehrheit in der Bevölkerung für Olympische Spiele in Deutschland ermittelt habe. Durch die deutliche Zustimmung der Mitglieder kann der Prozess beginnen: Ab dem kommenden Jahr wird es eine Stabsstelle "Olympia-Bewerbung" beim DOSB geben, erst im Laufe der kommenden Monate sollen die Fragen Wo und Wann geklärt werden. Dabei sollen Nachhaltigkeit und Mehrwert für die Gesellschaft im Vordergrund stehen.
Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester hatte vor der Abstimmung im Kurhaus darauf hingewiesen, dass es sich nicht um eine Abstimmung über das Ja oder Nein zu einer Bewerbung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) handele. "Sie geben uns das Mandat, eine qualifizierte Entscheidung darüber zu treffen", sagte Burmester, diese soll auf der nächsten Mitgliederversammlung Ende 2023 zur Abstimmung kommen.
Die bislang letzten Olympischen Spiele in Deutschland liegen 50 Jahre zurück. In diesem Sommer feierte der DOSB das Jubiläum zu den Sommerspielen 1972 in München. Seitdem scheiterten mehrere Anläufe, Olympia nach Deutschland zu holen - darunter auch die Bewerbungen für die Winterspiele 2018 in München und die Sommerspiele 2024 in Hamburg - am Votum der Bevölkerung.
L.Rossi--NZN