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Der bekannte US-Fußballreporter Grant Wahl ist während seiner Berichterstattung über das WM-Viertelfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden in Katar gestorben. US-Medienberichten zufolge brach der 48-Jährige kurz vor Ende des Spiels am Freitag zusammen.
Wahl galt als einer der renommiertesten Fußballreporter in den USA. Er hatte in Doha für Aufsehen gesorgt, weil er während der WM wegen eines Regenbogen-T-Shirts kurzzeitig vom Sicherheitspersonal festgehalten wurde. Sein Tod sorgte vor allem in der Fußballwelt für Erschütterung.
Wahl war für CBS Sports bei dem hochspannenden Spiel dabei, das Argentinien im Elfmeterschießen gewann. Laut einem Bericht des US-Radiosenders NPR brach er kurz vor Ende der Begegnung auf der Pressetribüne im Stadion Lusail zusammen.
Sanitäter hätten Erste Hilfe geleistet und ihn noch ins Krankenhaus gebracht, erklärte ein Sprecher des katarischen WM-Organisationskomitees. Nach Angaben der Zeitung "The Wall Street Journal" erlitt Wahl einen Herzinfarkt.
"Grant hat Fußball zu seinem Lebensinhalt gemacht und wir sind erschüttert, dass er und seine brillante Feder nicht mehr unter uns sind", erklärte der US-Fußballverband. "Die gesamte Fußballfamilie in den Vereinigten Staaten ist untröstlich." Seine Witwe Celine Gounder erklärte, sie sei "in völliger Schockstarre".
Fifa-Präsident Gianni Infantino sprach Wahls Witwe und seiner Familie im Namen des Verbands und der "Fußball-Gemeinde" sein Beileid aus. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, schrieb auf Twitter: "Wir sind zutiefst betrübt über den Tod von Grant Wahl." Die US-Behörden stünden in engem Kontakt mit seiner Familie und Regierungsvertretern in Katar, um die "Wünsche der Familie so schnell wie möglich" erfüllen zu können.
Wahl berichtete seit 1994 über Fußball; ab 1996 für die damals führende US-Sportzeitschrift "Sports Illustrated" und seit 2021 für CBS Sports. Er unterhielt einen eigenen Newsletter, den er auch während der Weltmeisterschaft regelmäßig bestückte. Dort schrieb er Anfang der Woche, dass er eine Klinik aufgesucht habe, weil er sich nicht wohl fühlte. "Sie sagten, ich hätte wahrscheinlich Bronchitis."
"Mein Körper hat mich schließlich im Stich gelassen. Drei Wochen mit wenig Schlaf, viel Stress und viel Arbeit können einem das antun", schrieb er weiter. Er habe einen unangenehmen Druck im oberen Brustkorb entwickelt. Mit Hilfe von Antibiotika und "einem starken Hustensaft" sei es ihm ein paar Stunden später etwas besser gegangen. "Aber immer noch: No bueno."
Um seine Unterstützung für die LGBTQ-Bewegung zu zeigen, hatte der US-Sportreporter am 21. November beim Spiel USA gegen Wales ein Regenbogen-T-Shirt getragen. Er wurde vom Sicherheitspersonal kurzzeitig festgehalten. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
A.Senn--NZN