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Außer Rand und Band waren die marokkanischen Fußball-Fans nach dem WM-Halbfinaleinzug ihrer Mannschaft durch das 1:0 gegen Portugal in Doha. Tausende feierten auf den Straßen von Casablanca und anderen Städten des Landes, stolz wurde die Flagge geschwenkt. Immer wieder riefen die Anhänger überschwänglich: "Wir sind qualifiziert!"
Der Erfolg der "Löwen vom Atlas" ist historisch, denn noch nie erreichte eine Mannschaft vom afrikanischen Kontinent das Halbfinale einer Weltmeisterschaft. Die Jubelfeiern in Marokko setzten unmittelbar nach dem Abpfiff ein, das Königreich lag im Freudentaumel. Die Nordafrikaner hatten im Turnierverlauf in Katar unter anderem den WM-Dritten Belgien, Ex-Weltmeister Spanien und nun in Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo den EM-Champion von 2016 geschlagen.
In Casablanca waren die roten Flaggen mit dem grünen Stern überall in den Fenstern der Häuser zu sehen, auf den Märkten und den Ständen. Die neuen Helden des Landes sind Trainer Walid Regragui, Chelsea-Star Hakim Ziyech und der Ex-Dortmunder Achraf Hakimi von Paris St. Germain.
An vielen Orten in der arabischen Welt wurde der Erfolg der Marokkaner zelebriert, so auch in Palästina, in Ost-Jerusalem, dem Gaza-Streifen und Ramallah. Dort wurde mit Feuerwerk, Jubelschreien und dem Getöse von laufstarken Hörnern der Sieg der Marokkaner gefeiert. In Marokko war auch immer wieder die Flagge Palästinas bei den Feierlichkeiten zu sehen.
In Paris feierten ebenfalls viele Marokkaner auf den Champs-Elysees den WM-Triumph, auch in Italien gab es Jubelfeiern der Nordafrikaner. Sie zündeten Böller und Feuerwerkskörper, trommelten lautstark und schwenkten die marokkanische Fahne auf den Straßen und Plätzen.
Ein 30-Jähriger wurde allerdings im Gedränge durch Messerstiche verletzt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand sei kritisch, berichteten italienische Medien. In Bologna kam es zu Autokorsos und Hupkonzerten. In mehreren Städten der norditalienischen Region Ligurien, in der eine große marokkanische Gemeinschaft lebt, strömten Marokkaner auf die Straßen.
E.Schneyder--NZN