Goldpreis
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EM-Gold geht nach Österreich, Johannes Ludwig patzt - und Felix Loch fährt erstmals ohne jeden Titel zu den Winterspielen: Bei der Olympia-Generalprobe in St. Moritz haben die deutschen Rodler den Sieg klar verpasst, der zuletzt so starke Ludwig vergab den fast sicheren Podestplatz mit einem schweren Fehler im zweiten Lauf und wurde nur Elfter.
Wolfgang Kindl gewann das Rennen am Samstag vor dem Letten Kristers Aparjods und krönte sich damit erstmals zum Europameister. Rekordweltmeister Loch verpatzte den ersten Lauf und schaffte es letztlich auf Rang vier, der Österreicher Nico Gleirscher schnappte ihm den letzten Podestplatz weg. Olympia-Teilnehmer Max Langenhan wurde Siebter.
Die EM war zugleich letztes Weltcup-Rennen der Saison, hier hatte sich Ludwig bereits eine Woche zuvor erstmals den Gesamtsieg gesichert. Der Thüringer reist als aktuell bester deutscher Rodler zu den Spielen nach Peking (4. bis 20. Februar), in diesem Jahr gewann er fünf Weltcups.
"Ich kann mir nicht erklären, was da im zweiten Lauf passiert ist, ich muss es mir noch mal angucken", sagte Ludwig, "das ändert aber nichts daran, dass ich weiß, dass ich sehr gut aufgestellt bin für Olympia."
Der einstige Dominator Loch dagegen hält vor dem olympischen Höhepunkt keinen einzigen großen Titel, das gab es noch nie: 2010 war er Weltmeister, 2014 Weltmeister und Gesamtweltcupsieger, und vor Pyeongchang 2018 holte Loch immerhin den Gesamtweltcup. In diesem Winter hat Loch gar nur ein einziges Rennen gewonnen, beim Sprint in Sigulda stand er ganz oben. Die Chancen auf das dritte Einzelgold nach 2010 und 2014 wirken damit fraglich.
"In meinem ersten Lauf war der Start nicht gut, und das ist bei einer am Anfang so flachen Bahn natürlich fatal", sagte Loch, "im zweiten Lauf war es dann etwas besser. Aber im Moment ist es einfach ein bisschen zäh."
Zumal das internationale Männerfeld momentan ausgeglichen wie selten ist, das wird auch beim Blick auf die Siegerlisten deutlich: Den WM-Titel hält in Roman Repilow ein Russe, Europameister ist der Österreicher Kindl, Ludwig holte die Weltcup-Kristallkugel nach Deutschland. Den Sieg bei Olympia traut Loch momentan bis zu acht Rodlern zu.
P.E.Steiner--NZN