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DOSB-Präsident Thomas Weikert geht davon aus, dass sich die Corona-Infektionen während der Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar) in Grenzen halten werden. "Ich glaube, dass die Blase in China viel dichter sein wird als bei der Handball-EM in zwei Ländern, wo im Gegensatz zur Handball-WM auf eine dezidierte Blase verzichtet wurde", sagte der 60-Jährige im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
"Es wird sehr strikt zugehen. Ich glaube: Wenn man in der Blase einmal drin ist, passiert wenig. Man sollte im Vorfeld so wenige Kontakt wie möglich haben. Mehr kann man nicht machen. Potenzielles Ansteckungsrisiko besteht einfach", führte Weikert aus.
Bezüglich der Sorgen vereinzelter Athleten und Funktionäre vor positiven Tests oder Manipulationen glaubt Weikert, man könne "den Athleten die Angst nehmen". Der Boss des Deutschen Olympischen Sportbundes verwies auf "mehrere Team-D-Calls, das Internationale Olympische Komitee war auch beteiligt".
Angesichts der auch mental schwierigen Lage hat der DOSB das Team rund um die 149 nominierten Athletinnen und Athleten breit aufgestellt. "Neu sind die drei Welfare Officers, Fachleute mit psychologischem Hintergrund, die auch Betreuung in Krisensituationen beherrschen. Eine Seelsorgerin und ein Seelsorger stehen von Deutschland aus mit Online-Gottesdiensten, Gesprächsangeboten und Tageslosungen digital zur Seite", erklärte Weikert. Daneben stünden unter anderem er selbst als Delegationsleiter und Dirk Schimmelpfennig als Chef de Mission für die persönlichen Belange der Aktiven zur Verfügung.
Bezüglich der weiterhin verheerenden Menschenrechtslage in China, die von zahlreichen Nicht-Regierungsorganisationen beklagt wird, erwartet Weikert, dass das Internationale Olympische Komitee die Rechte der Aktiven bei der Meinungsäußerung verteidigt. Solange die Olympische Charta eingehalten werde, "darf für die Athletinnen und Athleten keine Gefahr bestehen bei kritischen Äußerungen. Ich gehe davon aus, dass das IOC entsprechend handeln und für die Sicherheit garantieren wird."
Rückendeckung durch den DOSB hätten die deutschen Athleten in jedem Fall, versicherte der 60-Jährige: "Wir haben gesagt: 'Ihr dürft euch äußern, ihr müsst euch aber nicht äußern. Konzentriert euch gegebenenfalls nur auf den Sport.' Sie werden selbst entscheiden, was sie tun. Und wir werden uns schützend vor sie stellen."
T.L.Marti--NZN