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Der Corona-Schock und die Kür-Enttäuschung der Olympischen Winterspiele liegen mehr als vier Wochen zurück, verarbeitet haben Nolan Seegert und Minerva Hase die Tage von Peking aber noch nicht. "Wir sind noch dabei", sagte Seegert vor dem Beginn der WM in Montpellier im Interview mit sportschau.de: "Wir versuchen, die körperlichen und psychischen Schwächen wieder abzubauen und hoffen, dass uns das nun bis zur Weltmeisterschaft gelungen sein wird."
Tagelang saß Seegert in China in Quarantäne, in der Kür verließen den Berliner dann die Kräfte - Platz 16. Sie habe erst nach der Rückkehr gemerkt, wie sehr der "Trubel" an ihren "Kräften gezehrt hat", sagte Hase: "Danach habe ich ein paar Tage Abstand genommen. Es war keine leichte Situation."
Und es blieb schwierig. Das Paar trainiert in Sotschi, ihr Trainer Dmitri Sawin ist Russe, nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine mussten sich Seegert und Hase eine neue sportliche Heimat suchen. "Die letzten beiden Wochen waren wir im italienischen Bergamo und haben dort mit Ondrej Hotarek gearbeitet. Er hat selbst unter Sawins Führung trainiert und ist nun selbst Trainer", berichtete Seegert vor dem Kurzprogramm am Mittwoch.
Bei den Titelkämpfen in Frankreich fehlen die besten fünf Paare der Welt, die Top-Duos aus Russland sind nach dem Kriegsbeginn ausgeschlossen worden, die chinesischen Olympiasieger Sui Wenjing und Hang Cong sagten ihren Start ab. Dennoch wollen Seegert und Hase die eigenen Erwartungen nicht zu hoch schrauben.
"Platzierungen auszugeben, hat noch nie so gut funktioniert", sagte Seegert: "Unsere Motivation kommt daher, dass wir es besser machen wollen als bei Olympia, um die Saison auf einer guten Basis zu beenden." Ob die Kraft nach der komplizierten Vorbereitung dafür reicht? Immerhin war Seegert zuletzt an der Uni im Prüfungsstress. "Das Kurzprogramm wird gehen, bei der Kür könnte es dann schon schwerer werden", gab Hase zu: "Dafür braucht man mehr Zeit."
P.Gashi--NZN